Ein Traditionsbetrieb ist pleite und kämpft ums Überleben. Einst war es ein erfolgreiches Vorzeigeunternehmen für innovative Luftreinigung aus Baden-Württemberg, doch jetzt steht alles auf dem Spiel.
Einst gefeiert für saubere Raumluft – jetzt kämpft der bekannte Hersteller von Luftreinigern ums Überleben. Der plötzliche Absturz sorgt für großes Aufsehen.
Vom Corona-Boom zur bitteren Realität: Traditionsbetrieb ist pleite
Es klingt wie ein Albtraum für treue Kunden und langjährige Mitarbeiter: Ein traditionsreicher Betrieb aus Baden-Württemberg steckt tief in der Krise. Die Rede ist von einem Unternehmen, das seit Jahrzehnten für saubere Luft in Wohnzimmern, Büros und Klassenzimmern gesorgt hat und nun ums Überleben ringt. Die Venta-Luftwäscher GmbH mit Sitz in Weingarten ist pleite und das Insolvenzverfahren ist offiziell eröffnet. Der Spezialist für Luftbefeuchter und -reiniger blickt auf eine mehr als vierzigjährige Firmengeschichte zurück: 1981 in Heilbronn gegründet, ist Venta seit 2004 in der Welfenstadt beheimatet.
Noch 2021 schien alles in bester Ordnung: Durch die Coronapandemie schnellte die Nachfrage nach Luftreinigungsgeräten in die Höhe, die Umsätze legten im Vergleich zum Vorjahr um satte 70 Prozent zu. Auch international wuchs das Geschäft. Besonders in China und den USA boomte der Absatz. Venta wirkte wie ein Unternehmen mit Zukunft. Doch jetzt herrscht Stille – nicht nur in den Geschäftsräumen, sondern auch in den Erklärungen. Weder Insolvenzverwalter noch Unternehmensleitung äußern sich zu den Ursachen der finanziellen Schieflage. Derzeit wolle man sich einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Gesamtsituation verschaffen.
Hoffnungsschimmer: Noch ist nichts verloren
Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens gibt es Hoffnung: Der Betrieb läuft weiter, die Produktion ist stabilisiert, Kündigungen sind aktuell nicht geplant. 51 Mitarbeiter halten derzeit die Stellung – ein Zeichen dafür, dass Venta nicht kampflos aufgibt. Die Gehälter sind bis Juli 2025 gesichert. Parallel läuft ein strukturierter Investorenprozess. Ziel: die Sanierung des Unternehmens – möglichst mithilfe neuer Geldgeber, die das Geschäft fortführen oder übernehmen wollen.
Die internationalen Tochterfirmen in China, Japan, Benelux, den USA und der Schweiz sind nicht direkt betroffen, werden jedoch im Zuge des Sanierungsprozesses ebenfalls geprüft. Ob Venta am Ende wie ein Phönix aus der Asche steigen kann oder ob dem Unternehmen endgültig die Luft ausgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Ein Stück baden-württembergische Industriegeschichte steht auf der Kippe.