
In den vergangenen Jahren sind Deutschlands Wälder zu Orten geworden, an denen Mensch und Wildtier einander immer häufiger begegnen. Rehe, Wildschweine oder Füchse nutzen öffentliche Waldflächen als Lebensraum. Auch Elche breiten sich nun aus.
Wildschweine, Rehe und Füchse haben sich in weiten Teilen Deutschlands an die Nähe des Menschen gewöhnt. Diese Annäherung bringt allerdings Konflikte mit sich. Für viele Menschen sind Begegnungen mit Wildtieren ungewohnt oder beunruhigend.
Wildtiere rücken näher: Spaziergänge in Wäldern werden gefährlicher
Besonders Wildschweine können aggressiv reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihren Nachwuchs schützen. Es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen, etwa bei Spaziergängen mit Hunden. Für die Tiere selbst hat die häufige Störung schwerwiegende Folgen, denn wiederholte Begegnungen mit Menschen verändern ihr Fluchtverhalten und können Stressreaktionen auslösen. Besonders während der Setzzeiten führen Störungen oft zum Verlassen von Jungtieren oder zur Aufgabe von Revieren. Die scheinbar harmlose Freizeitnutzung von Wäldern hat somit direkte Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht.
Fachleute raten dazu, Wildtieren mit größtem Respekt zu begegnen. Abstand ist oberstes Gebot. Tiere sollten weder gefüttert noch provoziert werden. Das Füttern führt langfristig zu einer Gewöhnung an den Menschen und erhöht das Risiko von Konflikten erheblich. Wer mit dem Hund im Wald unterwegs ist, muss ihn anleinen, um Wildtiere zu schützen. Besucher sollten sich auf markierte Wege beschränken und Lärm vermeiden. Wer ein Tier sichtet, sollte ruhig stehen bleiben und ihm Zeit geben, sich zurückzuziehen.
Elche breiten sich in Baden-Württemberg aus
Im mittleren Schwarzwald ist ein Elch aufgetaucht – ein außergewöhnliches Ereignis für die Region. Das Tier wurde in Oberwolfach im Ortenaukreis beobachtet und später auch in der Umgebung von Oberharmersbach nachgewiesen. Spuren und Sichtungen deuten darauf hin, dass sich der Elch über mehrere Kilometer durch das Talgebiet bewegt hat, bevor er wieder im dichten Wald verschwand. Wie das Tier in den Schwarzwald gelangte, ist bislang unklar.
Fachleute vermuten, dass es sich um ein einzelnes, wanderndes Männchen handelt, das aus einem nördlicheren oder östlichen Lebensraum eingewandert sein könnte. Solche weiten Wanderungen sind für Elche nicht ungewöhnlich, insbesondere bei jungen Tieren, die neue Reviere suchen. Der Schwarzwald bietet grundsätzlich günstige Bedingungen für den großen Pflanzenfresser. Seine Mischwälder, feuchten Senken und jungen Laubbestände liefern reichlich Nahrung.














