Erst sorgten Wolfsichtungen für Aufsehen – jetzt hat man in Baden-Württemberg erneut ein gefährliches Wildtier gesichtet. Experten schlagen Alarm und warnen vor möglichen Begegnungen mit dem Tier.
Kaum hat sich die Aufregung um die Rückkehr des Wolfs ein wenig gelegt, gibt es schon die nächste Unruhe in Baden-Württemberg. Nun hat man nämlich ein völlig neues, gefährliches Wildtier gesichtet. Die Experten beobachten die Lage genau.
Erster Nachwuchs im Schwarzwald: Das Raubtier fängt bereits an, sich festzusetzen
Noch vor wenigen Jahren war er bei uns fast unbekannt, heute häufen sich die Sichtungen: Der Goldschakal ist auf dem Vormarsch in Deutschland – und macht nun auch in Baden-Württemberg auf sich aufmerksam. Im Landkreis Konstanz sowie im Schwarzwald-Baar-Kreis wurde das gefährliche Wildtier bereits mehrfach gesichtet. In der letzteren Region geht man sogar davon aus, dass sich erste Paare dauerhaft angesiedelt haben. Somit war der Wolf wohl erst der Anfang. Welche Folgen hat diese Entwicklung auf die Natur und auf den Menschen?
Der Goldschakal stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien. Doch durch das stetig wärmere Klima breitet sich der Allesfresser nun immer weiter Richtung Norden aus. In Niedersachsen kam es bereits zu rund zwanzig bestätigten Sichtungen – und auch in Baden-Württemberg mehren sich die Fälle. Im südwestlichen Schwarzwald-Baar-Kreis haben Experten jetzt sogar das erste Mal Nachwuchs nachgewiesen. Die Wildtierbeauftragten des Landes beobachten die Entwicklung mit großem Interesse – aber auch mit wachsender Sorge. Wie gefährlich sind die Wildtiere, die hierzulande immer häufiger gesichtet werden?
Wird zur Bedrohung: Gefahr für freilaufende Katzen und heimische Tiere
Der Goldschakal gilt zwar als kleinerer Verwandter des Wolfes, ist aber in seinem Verhalten durchaus ähnlich. Er ist anpassungsfähig, nachtaktiv und frisst, was er findet – von Aas über Obst bis hin zu Kleinsäugern und Bodenbrütern. Für Rehkitze oder bodenbrütende Vogelarten kann das gefährlich werden. Auch kleinere Haustiere haben jetzt einen Feind mehr. Ein Unbekannter in Baden-Württemberg schießt ohnehin aktuell auf Katzen. Nun gesellt sich der Goldschakal als Gefahr hinzu. Wildbiologen warnen bereits: Die Gefahr für unsere heimische Tierwelt steigt – besonders dort, wo sich das Raubtier dauerhaft ansiedelt und Rückzugsräume findet.
Dass der Goldschakal dem Menschen gefährlich wird, gilt hingegen als unwahrscheinlich. Denn das Tier meidet Menschen konsequent, ist extrem scheu und meist nur nachts unterwegs. Eine direkte Begegnung ist damit äußerst selten. Und selbst wenn man einem Goldschakal begegnet, sollte man ruhig bleiben. Solange man sich langsam zurückzieht und das Tier nicht füttert oder provoziert, besteht eigentlich kein Risiko.