Neues Territorium: Zu viele Wölfe unterwegs in Baden-Württemberg

Ein Wolfsrudel mit vier verschiedenen Wölfen ist im Wald unterwegs. Die Tiere laufen über eine grüne Wiese und kommen aus dem Dickicht. Sie laufen entspannt, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
Symbolbild © istockphoto/Ondrej Prosicky

In Baden-Württembergs Wäldern tummeln sich zu viele Wölfe. Immer mehr Menschen haben Angst davor, allein in den Wald zu gehen. Dabei hat sich ein neues Tier in einem neuen Territorium angesiedelt und gilt dort bereits als Stammgast.

Baden-Württemberg gilt zwar nicht als natürliche Heimat von Wölfen, trotzdem hat sich ein weiteres Tier in einem neuen Territorium niedergelassen. Viele Menschen befürchten, dass es zu viele Wölfe im Bundesland gibt. Die Angst der Bevölkerung vor Besuchen in Wäldern wächst.

Zu viele Wölfe in Baden-Württemberg: Heftige Diskussionen entstehen

Hält sich ein Wolf über einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet auf, gilt dieser als sesshaft. Heißt: Das ausgewählte Stück Land betrachtet das Tier als sein Territorium. Seit mehreren Jahren breitet sich der Wolf immer weiter in Deutschland aus, dennoch existierten wenige Tiere in Baden-Württemberg. Das scheint sich nun zu ändern, denn ein weiterer Vierbeiner ist im Bundesland sesshaft geworden und beansprucht ein Territorium für sich allein. Das fanden Forscher Ende März heraus, indem sie mehrere Kotproben überprüften.

Damit tummeln sich jetzt in Baden-Württemberg vier sesshafte Tiere, die theoretisch ein eigenes Rudel gründen könnten. Das sorgt für heftige Diskussionen innerhalb der Bevölkerung. Für Tierfreunde ist die Rückkehr des Wolfs eine gute Nachricht und ein Zeichen dafür, dass das Ökosystem funktioniert. Landwirte hingegen ärgern sich, dass immer mehr Nutztiere von den Wölfen gerissen werden. Und bei Wanderern wächst die Sorge vor dem Waldspaziergang. Das sorgt dafür, dass die Tiere zukünftig im Ernstfall zum Abschuss durch Jäger freigegeben werden sollen.

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In diesen Gebieten tummeln sich die Wölfe in Baden-Württemberg

Bisher gibt es noch keine Berichte über einen Wolfsangriff auf Menschen in Baden-Württemberg. Laut dem Umweltministerium des Bundeslandes haben die Tiere auch grundsätzlich kein Interesse an Menschen. Bringt man sie jedoch in Gefahr, fühlen sie sich aber schnell bedrängt. In ganz Europa gab es zwischen 1950 und 2000 nur 59 dokumentierte Zwischenfälle zwischen Menschen und Wölfen. Die Gefahr, die bei einem Waldspaziergang durch ein solches Tier ausgeht, ist also gering.

Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, muss vor allem im Schwarzwald aufpassen. Zwei Wölfe besitzen ihr Territorium im nördlichen, einer im südlichen Teil. Der neueste Wolf, der sich in Baden-Württemberg niedergelassen hat, hat sein Revier im Grenzgebiet der Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen im Süden des Landes gefunden. Wie alt der Wolf ist und woher er kommt, konnten Wissenschaftler bislang noch nicht feststellen.