Die Tierheime in Baden-Württemberg sind am Ende. Ihre Kapazitäten sind völlig ausgeschöpft. Mit letzten Kräften startet man jetzt einen dringenden Notruf.
Ernster könnte die Lage nicht sein. Die oft freiwilligen Helfer der Tierheime in Baden-Württemberg arbeiten bis ans Limit und es reicht trotzdem nicht aus. Die Anzahl der hilfsbedürftigen Tiere steigt permanent an, was die Notunterkünfte einfach nicht mehr stemmen können. Jetzt soll die Politik helfen, weshalb ein Bündnis an Organisationen einen Brandbrief veröffentlicht hat. Dieser findet auch in der Bevölkerung viel Zustimmung. Aber wird er etwas ändern?
Tierheime völlig ausgelaugt
Die Tierheime in Baden-Württemberg sind schon seit langer Zeit überlastet. Doch jetzt scheint ein kritischer Punkt überschritten zu sein, weshalb sich die ausgelaugten Helfer zusammengetan und mit einem Brandbrief an die Politik gewendet haben. Gestartet hat die Aktion die Organisation “Bündnis Schattenhund”. Dieser Appell stieß bei unzähligen anderen Tierheimen und Hilfsorganisation auf so starkes Interesse, dass sie direkt noch eine Petition im Internet veröffentlichten. Hier haben (Stand 25. Juli) bereits 10.400 Menschen unterschrieben und es werden täglich mehr.
Brandbrief an die Politik
Der Brandbrief richtet sich in erster Linie an Cem Özdemir, den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie an die Tierschutzbeauftragte Ariane Kari. Aber natürlich sollen sich alle Politiker angesprochen fühlen. Die Tierheime brauchen jetzt Unterstützung. So, wie es gerade aussieht, kann es nicht weitergehen. Auch bei Facebook hagelt es Kommentare, die die Aktion bestärken.
Große Unterstützung der Bevölkerung
Die Situation in den Tierheimen ist aus vielen Gründen prekär. An erster Stelle sind es schlechte Arbeitsbedingungen, mit denen die Beschäftigten zu kämpfen haben. Während der eine Teil für den Mindestlohn schuftet, tut es der andere sogar ehrenamtlich. Zudem ist es ein gefährlicher Beruf, für den die Arbeitskräfte gar nicht ausgebildet sind. Die oft traumatisierten Tiere, darunter ein Großteil Hunde, können einen überforderten Helfer auch schon einmal angreifen.
Die desaströsen Arbeitsbedingungen sind wiederum der Grund, dass es zu wenige Helfer gibt. Während auf der einen Seite überall die Mittel fehlen, wird die Anzahl Tiere in den Heimen immer mehr. Der durch das Internet zugenommene Welpenhandel spielt dabei eine entscheidende Rolle. Oft kaufen sich Menschen ohne jegliche Fachkenntnisse ein Haustier. Die Tiere landen dann schnell im Heim – wenn sie nicht sogar einfach ausgesetzt werden. Der Hunde-Import aus dem Ausland nimmt ebenfalls zu und die Kontrollen kommen nicht hinterher. Baden-Württembergs Tierheime brauchen jetzt Hilfe – jeder Tag zählt.