Pflücken: Das sind wahre Pilz-Paradiese in Baden-Württemberg

Eine Person ist in den Wald gegangen, um Pilze zu sammeln. Sie pflückt gerade einen Champignon und hat viele Pfifferlinge im Korb. Die Giftpilze bleiben im Wald stehen.
Symbolbild © istockphoto/Ganna STRYZHEKIN

Jetzt wird es richtig herbstlich: Wenn die Wälder golden leuchten, beginnt die Hochsaison für Sammler. Manche Regionen in Baden-Württemberg sind wahre Pilz-Paradiese – voll mit Steinpilzen, Pfifferlingen und überraschenden Funden.

Herbstzeit ist Pilzzeit! Wälder verwandeln sich jetzt in wahre Schatzkammern. Wer zur richtigen Stelle geht, kann in Baden-Württemberg reichlich fündig werden.

Baden-Württemberg: Ein Eldorado für Sammler

Wenn die Blätter sich färben und der Waldboden nach Moos duftet, zieht es viele hinaus in die Wälder – auf der Suche nach den verborgenen Schätzen des Herbstes. Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen und andere köstliche Speisepilze sind begehrt wie nie. Doch nicht jeder weiß, wo sie besonders reichlich wachsen. Dabei gibt es Orte in Baden-Württemberg, die echte Pilz-Paradiese sind – man muss nur wissen, wohin man gehen sollte.

Ganz vorn dabei ist natürlich der Schwarzwald. Auf über 1.000 Kilometern Wanderwegen entdeckt man hier im Herbst alles, was das Herz höher schlagen lässt – vor allem Steinpilze, Maronen und Waldchampignons sind hier verbreitet. Im Nordschwarzwald kommen zusätzlich Pfifferlinge in großen Mengen vor. Diese würzigen Gelblinge lieben lichte Fichten- und Tannenwälder. Doch Achtung: Sammeln ist nicht grenzenlos erlaubt. Das Ministerium für Ländlichen Raum empfiehlt, nur geringe Mengen für den eigenen Bedarf zu sammeln. Als Faustregel gilt die sogenannte Handstraußregel: Nur so viel sammeln, wie man bequem in einer Hand tragen kann. Kiloweise zu sammeln – und vielleicht sogar zu verkaufen– kann teuer werden. Bis zu 10.000 Euro Bußgeld drohen bei Verstößen!

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Sicher pflücken – und richtig genießen

Ganz oben steht die Sicherheit. Nur Pilze mitnehmen, die man zu hundert Prozent erkennt. Zweifelt man nur einen Moment – stehen lassen! Einsteiger sollten sich nicht auf Apps oder Fotos verlassen. Es kann hilfreich sein, Pilzberatungsstellen zu nutzen, etwa die Experten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Beim Ernten gilt: Pilze mit einem Messer abschneiden oder vorsichtig herausdrehen und das entstandene Loch wieder mit Erde bedecken – so bleibt das Myzel, also das Wurzelgeflecht des Pilzes, geschützt. In Naturschutzgebieten, Nationalparks und Aufforstungsflächen ist das Sammeln ohnehin tabu. Einige Arten wie Kaiserlinge oder Schwarzhütige Steinpilze stehen zusätzlich unter Schutz und dürfen gar nicht gepflückt werden.

Wer befürchtet, sich an einem Pilz vergiftet zu haben, sollte sofort handeln. Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall und Herz-Kreislauf-Beschwerden können bereits Stunden, aber auch erst Tage nach dem Verzehr auftreten. In Baden-Württemberg hilft in solchen Fällen die Vergiftungs-Informations-Zentrale in Freiburg.

Übrigens: Rund neunzig Prozent der gemeldeten Pilzvergiftungen gelten als sogenannte unechte Pilzvergiftungen und entstehen durch verdorbene, zu alte Pilze. Also, nur junge, frische und feste Pilze mitnehmen.

Quellen: NABU Baden-Württemberg, Onlineportal Bundesland Baden-Württemberg