Schließung: Schule in Baden-Württemberg hat nur eine Lehrerin

Ein leeres Klassenzimmer mit Stühlen und Tischen sowie einer grünen großen Tafel. Die Stühle sind umgedreht auf den Tischen hochgestellt.
Symbolbild © istockphoto/Smederevac

Niemand mehr da: Der Lehrermangel in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Eine Schule in Baden-Württemberg hat sogar nur eine Lehrerin und musste spontan schließen.

Wenn eine Schule nur eine Lehrerin hat, kommt es im Krankheitsfall direkt zum Ausnahmezustand. Genau das ist jetzt in einem Ort in Baden-Württemberg passiert.

Die Kinder trifft es hart

Der Fachkräftemangel beschäftigt die Politik schon seit einigen Jahren. Doch einige Berufe sind stärker betroffen als andere. Dazu zählen unter anderem Elektroberufe sowie Sozialberufe. Doch auch Lehrer sind rar und Medienberichten zufolge stark überlastet. So hat sich die Zahl der Kündigungen von Lehrkräften in Baden-Württemberg im Jahr 2023 tatsächlich verdoppelt. Stand September fehlen laut Kultusministerin Theresa Schopper von der Grünen aktuell 250 Fachkräfte im Ländle.

Die meisten Schulen können die unbesetzten Stellen bislang gut durch das bestehende Personal ausgleichen. Auch wenn Umfragen zeigen, dass die Lehrkräfte stark durch die Situation überlastet sind, müssen die Kinder nicht auf den Unterricht verzichten. Anders sieht das an der Grundschule Weilersteußlingen aus. Denn dort gibt es nur eine Lehrerin, welche nun auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben ist. Die Folgen treffen die Kinder hart.

So kann es nicht weitergehen

Da die Schule nur eine Lehrerin hat, findet erst einmal kein regulärer Unterricht statt. Stattdessen müssen die Kinder aktuell den Unterricht der Grundschule in Allmendingen besuchen. Eine akzeptable Lösung sei das jedoch nicht, wenn man Walter Kneer, ein Ratsmitglied des Gemeinderats der Schule in Allmendingen fragt. Er befindet es als unzumutbar, dass die Kinder aus ihrem gewohnten Schulumfeld gerissen wurden, sich dort anpassen müssen, nur um dann irgendwann wieder an ihre Schule zurückkehren zu können. Deshalb hat er auch gleich mehrere Anträge bei der letzten Gemeinderatssitzung eingereicht.

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Im ersten fordert er für die betroffenen Kinder ein “intaktes schulisches Umfeld, das ihnen Geborgenheit und das notwendige Umfeld bietet” und möchte sie das gesamte Schuljahr an der Übergangsgrundschule in Allmendingen beenden lassen. Des Weiteren fordert er in seinem zweiten Antrag die Zuteilung einer neuen Lehrkraft für die aktuell geschlossene Schule in Weilersteußlingen. Erfreulicherweise trifft er mit seiner Einstellung unter anderem auch beim Bürgermeister der Stadt, Florian Teichmann, auf Zustimmung. Dieser möchte sich im Dezember mit dem Schulamt zusammensetzen, um Planungssicherheit für die Familien zu erlangen. Der Ortsvorsteher gibt jedoch zu bedenken, dass die Bewerbersituation die Situation verkomplizieren könnte. Er gibt zu bedenken, dass die geschlossene Schule früher drei Lehrkräfte hatte und es an Bewerbern mangeln wird. Inwiefern seine Bedenken sich bewahrheiten werden, bleibt abzuwarten. Zunächst wünschen sich der Bürgermeister und Kneer eine seriöse Aussage des Schulamtes in Bezug auf die Unterbringung der Kinder.