Schwimmbäder planen strikte Überwachung in Baden-Württemberg

Verschiedene Badegäste schwimmen im Freibad. Die Sonne scheint und das Wasser ist blau. Um den Pool herum sind bunte Fliesen. In Schwimmbädern in Baden-Württemberg soll es zu strikter Überwachung kommen.
Symbolbild © istockphoto/joruba

Eigentlich sollten sie ein Ort der Entspannung sein. Doch hinter den Kulissen planen Schwimmbäder eine immer striktere Überwachung. Während sie auf modernste Technik setzen, fragt man sich, wie es um unseren Datenschutz steht. 

Man geht ins Sommerbad, um loszulassen – und in Karlsruhe hat die Badesaison bereits jetzt begonnen. Aber hinter dem Vergnügen steht oft eine neue technologische Aufrüstung. Denn Schwimmbäder werden vermehrt zu einem Ort von strikter Überwachung.

Hightech statt Badeidylle – Baden unter Beobachtung

Früher war an so etwas gar nicht zu denken. Doch ob man will oder nicht: Etliche Schwimmbäder benutzen inzwischen Künstliche Intelligenz für die strikte Überwachung ihrer Badegäste. Es ist schon ein bisschen gruselig, wenn man erfährt, was sich hier im Hintergrund abspielt. Aber während die Befürworter die lebensrettenden Möglichkeiten loben, betrachten Kritiker diese Entwicklung mit zunehmender Sorge. Wo bleibt der Datenschutz? Gehört die lückenlose Überwachung der Badegäste bald zum Standard? Und es zeigt sich schnell: Was man gerade in Baden-Württemberg testet, passiert genauso in vielen anderen Orten Deutschlands.

Nicht nur in den Schwimmbädern Baden-Württembergs, sondern auch in Hamburg, Wiesbaden, Lippstadt und Schweinfurt laufen Tests für eine strikte, KI-gestützte Überwachung. Doch was tun diese Systeme eigentlich? Beispielsweise können sie anhand der Bewegungen im Wasser extrem schnell ausmachen, ob ein Notfall droht. Bademeister erhalten in Bruchteilen einer Sekunde eine entsprechende Nachricht, um einzugreifen. Manche Systeme arbeiten mit echten Aufnahmen, andere nur mit Silhouetten. Solche Modelle erfassen also nur die Umrisse der Badegäste. Manche Systeme speichern die entsprechenden Daten, andere wiederum nicht. Trotz unterschiedlicher Ansätze bleibt die zentrale Frage: Wie viel Überwachung ist vertretbar, um Sicherheit zu gewährleisten, ohne die Privatsphäre der Badegäste zu gefährden?

Lesen Sie auch
Klima-Kritik: Europa-Park wächst immer weiter – wenig Grünflächen

Künstliche Intelligenz als Lebensretter – Ein Junge verdankt ihr sein Leben

Während einige Lösungen bereits vielversprechend funktionieren, gibt es noch Probleme mit Fehlalarmen. Manche Systeme reagieren zu sensibel auf gewöhnliche Bewegungen im Wasser und lösen damit unnötige Warnungen aus. Das entlastet die Bademeister nicht, sondern belastet sie zusätzlich. Außerdem stellt sich die Frage, ob solche Systeme in stressigen Situationen wirklich zuverlässig sind.

Sollten die neuen Modelle für eine striktere Überwachung in den Schwimmbädern einwandfrei laufen, wären die Vorteile klar. Um ein positives Beispiel zu nennen: Neulich konnte man einen Jungen, der fast ertrunken wäre, dank eines solchen KI-Systems noch rechtzeitig retten.

Die Technologie bietet also ein enormes Potenzial, doch sie darf dabei nicht einfach zur lückenlosen Überwachung führen. Am Ende bleibt die Frage: Ist mehr Sicherheit den Preis der totalen Kontrolle wert?