Seit 100 Jahren: Tradition am Bodensee in Gefahr – “Alarmierend”

Ein Zeppelin fliegt über den Bodensee. Eine Luftaufnahme, auf der man den großen See und das Ufer sieht. Guter Blick auf Bäume, Häuser und den See.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Das kann das Aus sein: Die Menschen am Bodensee müssen bald wohl auf eine Tradition verzichten. Das Geld fehlt und so sollen sogar die Sanierungspläne nicht mehr umgesetzt werden.

Eine Tradition am Bodensee fällt komplett weg, wenn es keine finanzielle Unterstützung mehr gibt. Urlaub wird für die Menschen in der Region damit richtig kompliziert.

Keine Investitionen und keine Sanierung mehr

Für all diejenigen, die am Bodensee leben und in die Ferne wollen, gibt es bislang zwei unkomplizierte Optionen. Sie können sowohl den Flughafen in Friedrichshafen in Baden-Württemberg als auch den am Schweizer Ufer nutzen. Alleine vom Flugplatz St. Gallen-Altenrhein starten und landen jedes Jahr insgesamt um die 75.000 Passagiere. Davon haben etwa 40.000 klassische Linienflüge gebucht. Die gehen unter anderem nach Wien, Ibiza, Sizilien oder Mallorca.

Doch bald könnte das Fliegen für Bürger komplizierter werden. Denn der Schweizer Bundesrat hat jetzt entschieden, dass die Tradition am Bodensee eventuell nicht mehr unterstützt wird. Das liegt vor allem daran, dass die Verantwortlichen infrage stellen, ob der Flugplatz weiterhin dem Bundesinteresse dient. Konkret schlägt der Bundesrat innerhalb des aktuellen Entlastungspaketes vor, die Unterstützungsgelder für regionale Flughäfen komplett zu streichen.

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Eine Katastrophe: keine Sanierung möglich

Für den Traditionsplatz am Bodensee ist das eine echte Katastrophe. Immerhin wird für die geplante Sanierung der Start- und Landepiste im Sommer 2025 dringend Geld benötigt. Wenn der Staat jegliche monetäre Unterstützung streicht, möchte Thomas Krutzler, der CEO der People’s Air Group, aktuellen Medienberichten zufolge kein Geld in Sanierungen in Millionenhöhe stecken.

Geschlossen wird der Flughafen dennoch erstmal nicht. Denn Krutzler stellt auch klar, dass der Flugverkehr sich ohnehin seit langem selbst finanziert. Den Flugbetrieb und die aktuellen Öffnungszeiten möchte er aktuell beibehalten und sich auch auf notwendige Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen fokussieren. Für die ursprünglich geplante Sanierung der Pisten hätte er den Platz für mindestens 3 Wochen schließen müssen. Ohne die Finanzmittel vom Staat sieht Krutzler das im Hinblick auf die dadurch wegfallenden Einnahmen aktuell nicht als Option. Tatsächlich könnte die Entscheidung des Bundesrats die gesamte Existenz des Flugplatzes bedrohen. Ob die Wirtschaftlichkeit in dem Fall weiterhin sichergestellt werden kann, ist fraglich. Für all diejenigen, die von hier aus in den Urlaub oder Business-Trip gestartet sind, wird es dann ungemütlich.