Er ist endlich wieder zurück: Ein besonders farbenfrohes und seltenes Tier ist in Baden-Württemberg zurück. Experten haben Hoffnung, dass das kleine Wesen sich hierzulande ausbreitet.
Jetzt könnte ein extrem seltenes Tier sich wieder in Baden-Württemberg ansiedeln. Das aufwendige Projekt scheint erfolgreich zu sein.
Extrem selten: den gibt es sonst nirgendwo
Immer mehr Tiere stehen unter besonderem Schutz, weil es mittlerweile nur noch viel sehr wenige von ihnen gibt. Jetzt könnte ein seltenes Tier es jedoch zurück in die freie Wildbahn schaffen. Denn zu diesem Zweck hat der Landschaftserhaltungsverband (LEV) Ravensburg extra ein extrem aufwendiges Projekt ins Leben gerufen. Dabei geht es um den Moorfrosch, welcher mittlerweile nur noch an ganz wenigen Orten in Europa zu finden ist.
Wenn man den bunten Frosch so ansieht, würde man vermuten, dass er sich in exotischen Ländern am wohlsten fühlt. Tatsächlich ist einer der wenigen Plätze, an denen zu finden ist, jedoch Oberschwaben. Im ganzen Bundesland kann man den blauen Frosch nur noch im Landkreis Ravensburg und Karlsruhe finden. Das Verschwinden der Froschart in Baden-Württemberg will der Geschäftsführer der LEV, Moritz Ott, unbedingt verhindern. So hat er eine Aufzuchtstation in Langenargen ins Leben gerufen. In dem Rahmen hat er Froschlaich aus der Region zur Station gebracht. Jetzt zieht er die Amphibien hier auf. Ziel ist es dann, sie im Erwachsenenalter in die Natur auszusiedeln, wo sie sich hoffentlich fröhlich vermehren werden.
Nur noch 24: Er hat die Zahl verdoppelt
Als Ott das Projekt um den meist nur 60 mm großen Frosch im Jahr 2020 gestartet hat, gab es im Landkreis Ravensburg den Experten zufolge nur noch 24 einzelne Frösche. Den ersten riesigen Erfolg feierte er dann im Jahr 2023, als die Zahl in freier Natur auf 108 angestiegen war. Doch es gibt einen harten Rückschlag. Denn zwanzig Frösche haben es nicht geschafft. Ott vermutet, dass es an dem milden Winter gelegen haben könnte. Durch ungewöhnlich angenehme Temperaturen könnten die Frösche aus der Winterstarre erwacht und dann vom Frost überrascht worden sein.
Doch die Hoffnung bleibt, denn in den letzten Jahren konnte das Projekt schon viel bewegen. So haben sich auch Tierschützer in Karlsruhe von dem Vorhaben inspirieren lassen und züchten mittlerweile selbst Moorfrösche heran. Allein hier konnten die Züchter innerhalb von nur zwölf Monaten stolze 600 Frösche auswildern. Auch Ott will weitermachen und die einzigartigen Tiere dabei auch an anderen Stellen im Landkreis auswildern, um die Gesamtpopulation zu vergrößern. Wer viel in der Natur unterwegs ist, kann den Moorfrosch besonders gut an seinem hellen Rückenstreifen erkennen. Blau ist er dabei nicht immer. Denn nur die Männchen färben sich zur Paarungszeit zwischen März und April bläulich. In allen anderen Monaten sind die Frösche bräunlich gefärbt.