Einst war er in ganz Europa ansässig, doch nun ist er gefährdet. Es kommt zu immer mehr Sichtungen von Wölfen in Baden-Württemberg. Auf jeden Fall sollte man vor ihnen auf der Hut sein. Panik ist jedoch nicht vonnöten.
Wölfe streifen wieder durch Baden-Württemberg – Sichtungen, der sich meist gut versteckenden Raubtiere, nehmen zu. Ihre Rückkehr verändert mehr als nur das Ökosystem. Angst sollte man vor ihnen zwar nicht haben, aber wissen, wo sie zu finden sind.
Lautlose Schatten im Morgengrauen – eine Rückkehr mit Folgen
Wer bei Sonnenaufgang durch die Nebel des Schwarzwalds wandert, spürt vielleicht, dass er nicht allein ist. Seit einigen Jahren leben hier wieder wilde Wölfe – Nachfahren jener Tiere, die einst aus Mitteleuropa verschwanden. Vier Rüden gelten mittlerweile als standorttreu, sie haben den Schwarzwald zu ihrem Revier gemacht, ohne großes Aufsehen zu erregen. Diese Raubtiere wählen ihre Wege mit Bedacht. Sie durchqueren bevorzugt abgelegene, waldreiche Gebiete – dort, wo Hirsch, Reh und Wildschwein genug Nahrung liefern. Ein einzelner Wolf beansprucht ein Gebiet, das rund 200 Quadratkilometer groß ist.
Das entspricht etwa der Fläche von Stuttgart und Umgebung zusammen. Platz genug also, um sich rar zu machen. 2025 verzeichnete das Umweltministerium bereits mehr als 80 sogenannte C1-Nachweise: Gesicherte Sichtungen mit Beweis durch Foto, Video oder DNA-Proben. Besonders auffällig häufen sich die Beobachtungen rund um Bühlertal, Forbach oder Hinterzarten. Auch im Landkreis Waldshut und in Donaueschingen lassen sich Spuren finden – manchmal Pfotenabdrücke, manchmal nur ein Rascheln im Unterholz.
Wölfe Sichtungen Baden-Württemberg – was jetzt auf uns zukommen kann
In der Dämmerung durchqueren Wölfe mitunter auch Siedlungsränder. Vor allem junge Tiere auf der Suche nach einem eigenen Revier streifen neugierig durch unbekanntes Terrain. Das geschieht meist nachts und bleibt oft unbemerkt – doch Überwachungskameras zeichnen immer häufiger Beweise auf. Zwar meiden Wölfe den direkten Kontakt, doch wer einem begegnet, sollte sich laut bemerkbar machen und ruhig zurückziehen. Besonders Hundehalter sind gefordert: Ein freilaufender Hund kann von Wölfen als Bedrohung wahrgenommen werden. Angeleint und in der Nähe seines Halters bleibt er am sichersten.
Die wichtigste Regel bei Kontakt: Niemals füttern – auch nicht indirekt über Kompost oder Tierfutterreste. Denn verliert ein Wolf die Scheu, droht seine Entnahme. Das ist nicht nur tragisch für das Tier, sondern auch ein Rückschritt im Artenschutz. Wölfe kehren nicht zurück, um zu stören. Sie erinnern uns vielmehr daran, dass Wildnis nie ganz verschwunden war – und dass sie ihren Platz verdient.