Stechendes Riesen-Insekt breitet sich in Baden-Württemberg aus

Ein Mann von einer Gesundheitsbehörde kümmert sich mit seinen Kollegen um die Ausbreitung eines Insekts. Er geht vorsichtig mit einem Gegenmittel an einem Baum vor.
Symbolbild © imago/CTK Photo

Davor sollte sich jeder Spaziergänger in Acht nehmen. Ein stechendes Riesen-Insekt breitet sich derzeit in Baden-Württemberg aus und verbreitet Angst und Schrecken unter den Einheimischen.

In Deutschland sind viele Arten beheimatet, einige sind uns ans Herz gewachsen, vor anderen fürchten wir uns eher. Derzeit breitet sich ein gefährliches und stechendes Riesen-Insekt in Baden-Württemberg aus und vermehrt sich dabei auch noch rasant.

Eine wachsende Gefahr für heimische Arten und die Landwirtschaft breitet sich im Süden aus

In Deutschland hat sich die Asiatische Hornisse inzwischen fest etabliert und stellt Behörden und Umweltforscher vor große Herausforderungen. Besonders in den südwestlichen Regionen wie Baden-Württemberg melden Fachleute eine rapide Zunahme der Nester. In den letzten Jahren kam es sogar zu deren Verdoppelung. Die Behörden erwarten für 2023 tatsächlich über 1.000 weitere Nester allein in Baden-Württemberg. Das Jagdverhalten der ursprünglich aus Asien stammenden invasiven Art macht sie besonders für Honigbienen gefährlich.

Da die Asiatische Hornisse zu einer Bedrohung für die ohnehin stark belasteten Bienenbestände wird, ist sie auch ein Problem für die Imkerei. Die verfügbaren Spezialisten für die Nestentfernung sind angesichts der steigenden Nestzahlen überfordert. Denn leider können nur geschulte Fachkräfte die Nester gefahrlos entfernen. Die Tiere verteidigen dabei ihr Zuhause, ihr Nest, aggressiv, was den Einsatz von Schutzkleidung und besonderem Fachwissen erforderlich macht.

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Für das Ökosystem und die Ernten wird das fliegende Insekt zum Problem

Die invasiven Hornissen stellen nicht nur für Imker eine Bedrohung dar, sondern beeinträchtigen auch die Arbeit von Obst- und Weinbauern, da sie bei hoher Population Ernten angreifen können. Da die Hornisse bevorzugt andere Insekten frisst, wird das ökologische Gleichgewicht gestört, wodurch heimische Arten stärker unter Konkurrenzdruck geraten. Langfristig könnte das auch die Bestäubung von Pflanzen beeinträchtigen, was für die landwirtschaftlichen Erträge problematisch wäre.

Optisch lässt sich die Asiatische Hornisse durch ihre dunkle Färbung und die gelblichen Beinenden von der heimischen Europäischen Hornisse unterscheiden. Doch sie gilt für Menschen als nicht gefährlicher, solange man ihr Nest nicht stört. Viel schwerwiegender ist ihr Einfluss aber auf das lokale Ökosystem und die Artenvielfalt. Die Landesanstalt für Bienenkunde arbeitet derzeit an neuen Strategien, um die Verbreitung der Hornisse langfristig zu kontrollieren und den Schutz heimischer Insekten zu gewährleisten.