Dieser Stillstand war wohl absehbar. Ein massiver Streik legt heute ganz Baden-Württemberg lahm. Viele Menschen haben diese Entwicklung schon befürchtet und machen sich nun auf das Schlimmste gefasst.
Jetzt droht ein Stillstand. Ganz Baden-Württemberg wird heute wegen eines massiven Streiks lahmgelegt. Die große Hoffnung, dass dieser noch abgewendet werden könnte, ist wie eine Seifenblase geplatzt.
Der Nahverkehr ist immer für eine Überraschung gut
Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen. Insbesondere die vielen Bahnfahrer können davon ein Lied singen. Gerade jene Fahrgäste, die auf die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn angewiesen sind, schimpfen nicht selten über die Unzuverlässigkeit des Unternehmens. Mal sind es Weichenprobleme, mal technische Probleme an den Zügen oder auch Menschen, die sich auf den Gleisen aufhalten und damit für Verspätungen oder Zugausfälle sorgen. Der jetzt anstehende Stillstand hat mit derartigen Problemen jedoch nichts zu tun. Ein massiver Streik legt heute ganz Baden-Württemberg lahm. Das ärgert nicht nur die zahlreichen Berufspendler.
Fahrgäste sind Leidtragende des Stillstands
Es ist mittlerweile gängige Praxis, dass im Rahmen von Tarifverhandlungen zu Streiks aufgerufen wird. Mit dem Niederlegen der Arbeit soll den eigenen Forderungen Nachdruck verliehen werden. Häufig steht dabei die Forderung nach mehr Geld ganz oben. Jedoch wird von Verdiin diesem Fall neben Lohnerhöhungen auch ein Tag Urlaub mehr für die Gewerkschaftsmitglieder angestrebt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kurz Verdi, entstand im Jahr 2001 durch die Vereinigung von fünf Einzelgewerkschaften. Ein Bundesvorstand bestehend aus neun Personen leitet die Organisation und sie verfügt über etwa 1,9 Millionen Mitglieder. Die Hauptaufgabe von Verdi liegt darin, verbesserte Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer zu schaffen und eine bessere Bezahlung durchzusetzen.
Der massive Streik in Baden-Württemberg, der für den 21. Februar, also heute, angesetzt ist, erhält dabei eine besondere Bedeutung. Denn sowohl die Nahverkehrsunternehmen in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden als auch dreißig Betriebe des privaten Omnibusgewerbes legen ihre Arbeit an diesem Tag nieder. Die mehr als 50.000 Beschäftigten prangern neben der Forderung nach mehr Lohn auch ihre Arbeitssituation an. Obwohl es massiv an Personal mangele, sei ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs angedacht. Viele Beschäftigte fragen sich, wie das funktionieren soll. Es gibt mit Sicherheit gute Gründe für diesen massiven Streik, aber die Leidtragenden sind erneut die Fahrgäste.