Das bricht alle Rekorde: Ein Konzern in Baden-Württemberg kämpft mit massiven Streiks. Die Angestellten der Recyclingfirma kämpfen bereits seit unglaublichen einhundert Tagen für mehr Geld.
Ein Konzern in Baden-Württemberg ist momentan besonders heftig von Streiks betroffen. Dass Mitarbeiter sich für bessere Konditionen einsetzen, ist vor allem in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage keine Seltenheit. Fast täglich berichten die Medien von einem neuen Streik. Doch in diesem Fall ist es anders, denn die IG Metall bleibt stur und ist nicht bereit, nachzugeben. Infolgedessen befinden sich die Angestellten der Firma bereits seit hundert Tagen im Streik. Wir berichten, was die IG Metall genau für die Angestellten fordert.
Geduld gefragt
Bei dem bestreikten Konzern in Baden-Württemberg handelt es sich um das Recyclingunternehmen DRW metalfloat. Die Angestellten sitzen zwar in Leipzig, doch die Firma ist die Tochter von Scholz Recycling in Essingen. Vertreten werden die Angestellten von der Gewerkschaft IG Metall, welche bereits seit Anfang November letzten Jahres versucht, ihre Forderungen durchzuboxen.
Konkret geht es der Gewerkschaft darum, einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter des Tochterunternehmens zu erwirken. Jedoch ist es in diesem Fall nicht einfach, eine Einigung zu erzielen, weil der Geschäftsführer von SRW metalfloat selbst scheinbar nicht die Entscheidungsgewalt besitzt. Diese obliegt dem Mutterkonzern, welcher bisher nicht eingelenkt hat. Die IG Metall bleibt infolgedessen selbst knallhart und zieht den Streik durch. Wann die Mitarbeiter wieder wie gewohnt zur Arbeit erscheinen werden, ist bislang nicht abzusehen.
Die Forderung
Die Gewerkschaft möchte, dass der Konzern in Baden-Württemberg den Lohn der Angestellten um acht Prozent anhebt. Doch damit nicht genug, denn sie fordert auch, dass das Urlaubs- sowie das Weihnachtsgeld angehoben werden. Gleichzeitig soll die Arbeitszeit im Tarifvertrag nur noch 38 Stunden die Woche betragen. Was nach einer hohen Forderung klingen mag, soll die Betroffenen lediglich an das Marktniveau anpassen, denn aktuell erhalten sie den Angaben der Gewerkschaft nach den Mindestlohn. Und das, obwohl sie extrem schwere Arbeit verrichten.
Seit August letzten Jahres weigert sich die chinesische Geschäftsführung des Mutterkonzerns, die Verhandlungen voranzutreiben, weshalb die Fronten aktuell extrem verhärtet sind. Die Hoffnung liegt nach wie vor darauf, dass die Mutter einlenkt und den Forderungen zumindest entgegenkommt, anstatt komplett abzublocken. Der CEO der Tochter wird daher aktiv dazu aufgefordert, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und den ewigen Streik zum Wohl beider Parteien zu beenden.