
In Baden-Württemberg haben die Notdienste große Probleme. Jetzt schlagen die Ärzte deswegen Alarm. „Patienten kommen nicht durch!“
Anfang des Jahres wurde die Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes auf zentrale Callcenter umgestellt. Seitdem gibt es gravierende Probleme bei der Erreichbarkeit. Anrufer haben lange Wartezeiten. Die Stuttgarter Ärzteschaft klagt über diese Zustände.
Ärztlicher Notdienst kämpft mit großen Problemen
Denn seit Beginn des Jahres läuft der ärztliche Bereitschaftsdienst mit der Rufnummer 116 117 in Baden-Württemberg über zentrale Callcenter. Seither laufen die Anrufe nicht mehr über die Leitstelle des roten Kreuzes (DRK), sondern über die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Dies sorgt für große Probleme, und zwar schon kurz nach der Umstellung. Patienten klagen seitdem über lange Wartezeiten oder die Erreichbarkeit über die 116 117.
Die Beschwerden der Kliniken nehmen immer weiter zu. Nun schlagen auch die Ärzte der Landeshauptstadt Stuttgart Alarm, da das Thema weiterhin ungeklärt ist. Denn auch elf Monate nach der Umstellung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes funktioniert das System noch nicht.
Anzahl der Patienten in den Notaufnahmen wächst
Jetzt erfährt das Problem mit der Erreichbarkeit neue Aufmerksamkeit. Denn die Krankenhäuser in der Region beschweren sich über eine wachsende Zahl von Patienten in den überlasteten Notaufnahmen.
Ihr Vorwurf lautet: Die Servicenummer der KV wird nicht genutzt. Dies liegt an der Erreichbarkeit. Denn die Patienten kommen nicht durch und hängen viel zu lange in der Warteschleife. Deswegen verlieren die Patienten die Geduld und rufen dann die 112 an. Somit sind Rettungswagen und Notärzte überlastet, denn Patienten nehmen sie auch für Bagatellfälle in Anspruch. Der ärztliche Bereitschaftsdienst hingegen hat kaum etwas zu tun.
Ärzte warten oft stundenlang auf Patienten
Vor allem am Wochenende. Denn dann sind jeweils vier Ärzte im Fahrdienst eingeteilt. Doch diese warten stundenlang auf Patienten. Diese jedoch kommen mit ihrem Anruf bei der 116 117 nicht durch und wählen dann die 112.
Somit ist der ärztliche Notdienst seit der Umstellung wenig effizient. Die KV weiß das und baut ihre Servicestellen immer weiter aus. Seit Oktober 2021 hat sie bereits ihr Personal verdoppelt. Mittlerweile arbeiten 150 Angestellte in den Callcentern. Im nächsten Jahr soll auf 220 Beschäftigte aufgestockt werden.














