Tausende Haushalte bekommen teuren Brief in Baden-Württemberg

Eine unkenntliche Person hält einen gelb-braunen A4-Umschlag in den Händen. Darin befindet sich ein offizieller Brief, der Millionen Haushalten zugeschickt wurde.
Symbolbild © imago/ Fotostand

Jetzt flattert ein teurer Brief in Tausende Haushalte in Baden-Württemberg. Die Menschen müssen jetzt tief in die Tasche greifen – und viele sind davon völlig überrascht.

Derzeit finden teure Briefe ihren Weg in die Briefkästen Tausender Haushalte in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Viele Menschen haben damit überhaupt nicht gerechnet.

Teure Post: Tausende Haushalte müssen jetzt zahlen

Grundstücksbesitzer müssen in den kommenden Tagen besonders stark sein. Denn sie erhalten bald möglicherweise teure Briefe in ihren Briefkästen. Die Rede ist von den sogenannten Grundsteuerbescheiden. Diese haben Anfang dieses Jahres neue Hebesätze erhalten. Dabei wird nun nicht mehr unterschieden, ob ein Grundstück bebaut ist oder nicht. Dies bedeutet, dass insbesondere leerstehende Grundstücke ab jetzt deutlich teurer sind. Als Besitzer eines Grundstücks ist das natürlich besonders ärgerlich. Denn in vielen Fällen ist die Grundsteuerlast damit erheblich gestiegen – und das, ohne dass man auf dem Grundstück bereits ein Haus oder ähnliches gebaut hat. Teilweise ist in den Medien sogar von einer Preissteigerung von mehreren Hundert Prozent die Rede. Doch die teuren Briefe betreffen nicht nur Grundstücksbesitzer, sondern auch Mieter. Denn Vermieter dürfen die Grundsteuer fortan auf die Miete umlegen. Dadurch steigen die Nebenkosten beträchtlich, was hauptsächlich in den Ballungszentren von Deutschland wie Berlin, München oder Hamburg zu einem großen Problem für viele Menschen wird.

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Menschen müssen jetzt tief in die Tasche greifen

Besonders betroffen sind Mieter von relativ großen Wohnungen, Häusern oder Grundstücken. Wer in einem Vorort einer Großstadt ein Einfamilienhaus mit Garten anmietet, ist wahrscheinlich von der neuen Grundsteuer finanziell besonders stark betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Vermieter künftig deutlich stärker zur Kasse bittet, ist hoch. Erstmals spürbar sind die höheren Kosten, die in den teuren Briefen genannt sind, in der Nebenkostenabrechnung für 2025. Viele Mietverbände kritisieren dieses Vorgehen und fordern, dass die Berechnung der Grundsteuer für Mieter transparenter gestaltet werden muss. Wer an der Richtigkeit der Angaben zur Berechnung zweifelt, der sollte binnen eines Monats nach Erhalt des teuren Briefes  Widerspruch einlegen. Der eigentliche Hintergedanke der neuen Grundsteuerreform war es, dass Gemeinden oder Städte sich daran nicht bereichern. Stattdessen sollte die finanzielle Belastung gerechter verteilt werden. Genau diese Idee hinter der Reform könnte jedoch somit in Gefahr sein.