“Tödlichstes Tier der Welt” befällt Städte in Baden-Württemberg

Mehrere Personen tragen weiße Schutzanzüge in der Natur. Sie führen Felduntersuchungen im Wald durch und nehmen Proben von Bäumen, Boden und Gestrüpp. Später im Labor werden diese Proben untersucht.
Symbolbild © istockphoto/EvgeniyShkolenko

In der Öffentlichkeit wurde es bereits als “tödlichstes Tier der Welt” bezeichnet. Der Kampf gegen die Art ist mit hohen Kosten verbunden. Deswegen geht eine Stadt in Baden-Württemberg jetzt andere Wege.

Microsoft-Gründer Bill Gates bezeichnete es einst als “tödlichstes Tier der Welt”. Seit Jahren verbreitet sich die Art auch in Baden-Württemberg. Und die Städte verlieren nach und nach den Kampf gegen das hartnäckige Tier.

Tödlichstes Tier der Welt: Städte in Baden-Württemberg geben auf

Rund um den Globus leben viele gefährliche Tiere, die Jahr für Jahr zahlreiche Menschenleben fordern. Darunter sind giftige Schlangen, Haie, Krokodile und weitere Raubtiere. Doch keines davon ist auch nur annähernd so gefährlich wie das sogenannte “tödlichste Tier der Welt”. Pro Jahr kostet diese Tiergattung rund 725.000 Menschen das Leben. Zum Vergleich: Bei Haiangriffen sterben im Schnitt zehn Menschen pro Jahr.

Baden-Württemberg war das erste deutsche Bundesland, in dem 2007 die Existenz des gefährlichen Tieres nachgewiesen wurde. Mittlerweile ist es auch in anderen Bundesländern wie Hessen und Berlin vertreten, doch nirgends so stark wie in Baden-Württemberg. Vor allem im Grenzbereich zu Frankreich wimmelt es von den Tieren. Aus diesem Grund nahmen betroffene Städte schon vor Jahren den Kampf gegen das tödlichste Tier der Welt auf und gaben jede Menge Geld aus, um es in Deutschland wieder auszurotten. Ohne Erfolg. Weswegen zahlreiche Kommunen nun die Verantwortung an ihre Bürger übertragen.

Lesen Sie auch
Rekord: Die längste S-Bahn der Welt fährt in Baden-Württemberg

Tierausbreitung: Eine Eindämmung ist nicht mehr möglich

Die Asiatische Tigermücke breitet sich seit Jahren immer mehr aus, die Arbeit zur Bekämpfung ist aufwendig. Um Nester am Boden zu entfernen, müssen Experten sich durch dichtes Gestrüpp kämpfen. Oftmals sind die Brutstätten aber nur aus der Luft zu beseitigen. Per Helikopter wird ein biologischer Wirkstoff verteilt, der die Larven abtötet. Die Stadt Kehl an der Grenze zu Frankreich gab zuletzt 100.000 Euro für die Bekämpfung der Mücken aus, doch auf Dauer sind diese Kosten für Gemeinden und Kommunen nicht mehr zu stemmen. Zudem sind sich Experten einig, dass eine vollständige Eindämmung der Tigermücke nicht mehr möglich ist.

Es sei weiterhin wichtig, einzelne Populationen zu bekämpfen und auszurotten. Doch diese Verantwortung wird in vielen Landkreisen jetzt in die Hände der Bürger übertragen. Experten fordern diese aktiv dazu auf, das tödlichste Tier der Welt zu bekämpfen. Heißt: Mit Wasser gefüllte Gießkannen sollen nicht stehen gelassen und Regenwassertonnen mit sogenannten Bti-Tabletten – dieses bekämpft Stechmücken – behandelt werden. Der Grund: Das Insekt vermehrt sich vor allem in Wasseransammlungen.