Total marode: Über 1000 Brücken in Baden-Württemberg in Gefahr

Eine hohe Brücke verbindet zwei Ufer über einem Fluss miteinander. Im Wasser spiegeln sich die Brücke und die Bäume am Ufer.
Symbolbild © istockphoto/chris gordon

Das darf doch nicht wahr sein! Über 1.000 Brücken in Baden-Württemberg sind in Gefahr. Viele Menschen fürchten einen Einsturz und nehmen sogar Umwege in Kauf. Verschiedene Maßnahmen sollen die Verkehrsteilnehmer schützen.

Der Schock sitzt erst einmal tief. In Baden-Württemberg sind über 1.000 Brücken nicht in optimalem Zustand. Die Gefahr für Autofahrer steigt und deshalb folgen jetzt strenge Maßnahmen.

Mehr als 7.000 Brücken in Baden-Württemberg

Viele Menschen müssen auf dem Weg zur Arbeit mindestens eine Brücke überqueren. Diese Bauwerke führen über andere Straßen, Gehwege und Radwege, Eisenbahnstrecken oder Bäche, Flüsse, Seen und Schluchten hinweg. In Baden-Württemberg befinden sich allein an Bundes- und Landesstraßen mehr als 7.000 Brücken, deren jeweilige Länge insgesamt 211 Kilometer beträgt. Diese Länge umfasst in etwa die Strecke von Stuttgart nach Nürnberg. Die Brücken sind nicht nur täglich den Witterungsbedingungen ausgesetzt, sondern sie müssen auch einiges an Gewicht aushalten. Aus diesem Grund werden die Brücken etwa alle drei Jahre einer Prüfung unterzogen.

Bauwerkszustand als marode eingestuft

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Bei diesen Prüfungen wird der Bauwerkszustand bewertet und es werden Zustandsnoten vergeben. Der Erhalt der Bauwerke und die Gebrauchstauglichkeit stehen dabei im Vordergrund. Nach dem festgestellten Bauwerkszustand und weiteren Bewertungskriterien werden die Brücken in einen Erhaltungsplan aufgenommen. Stellt sich bei den Prüfungen heraus, dass einige Brücken marode oder in Gefahr sind, werden Maßnahmen direkt auf den Weg gebracht. Solche Maßnahmen sind etwa Geschwindigkeitsbeschränkungen, Gewichtsbeschränkungen, Überholverbote oder sogar das Nutzungsverbot des Schwerverkehrs.

Bei mehr als 1.000 Brücken in Baden-Württemberg gilt der Bauwerkszustand derzeit nicht als optimal und die Brücken sind in Gefahr. Insbesondere einige der Spannbetonbrücken, bei denen die Betonträger vor dem Positionieren unter Spannung gebracht werden, gelten als gefährdet. Um für mehr Sicherheit zu sorgen und diese Brücken zu entlasten, haben Schwerlastwagen besondere Regeln bezüglich des Abstands sowie weitere Beschränkungen zu beachten. Es bleibt bei den gefährlichen Zuständen der Brücken nur zu hoffen, dass die Maßnahmen greifen und den Autofahrern weitere Katastrophen erspart bleiben.