Traditionelle Bäckerkette aus Baden-Württemberg ist insolvent

Brote in einer Bäckerei. Verschiedene Sorten von Brot aus unterschiedlichem Teig und eine große Auswahl an Brötchen und Baguettes befindet sich in Bast-Körben, die in den Regalen nebeneinander aufgereiht sind.
Symbolbild © istockphoto/wsfurlan

Nun trifft es auch schon die kleinen Betriebe und Ketten. Eine traditionelle Bäckerkette aus Baden-Württemberg ist insolvent. Mitarbeiter und treue Kunden sind fassungslos und noch ist nicht ganz klar, wie es weitergehen soll.

In Deutschland machen immer mehr Betriebe, Firmen und Hersteller zu. Kostendruck, sinkende Nachfrage und hohe Kosten für Energie belasten alle Branchen. Nun trifft es auch immer mehr Händler und das Handwerk. Dies spürt gerade eine traditionelle Bäckerkette aus Baden-Württemberg.

Eine Bäckerkette kämpft um ihre Zukunft: Noch ist die Rettung nicht ausgeschlossen

Die Krise bei der regionalen Bäckereikette Krachenfels schlägt Wellen: Mit 29 Filialen, verteilt zwischen Schwarzwald und Bodensee, hat das Familienunternehmen lange Zeit die regionale Backkultur geprägt. Nun steht die Traditionsmarke vor dem Aus, nachdem sie Insolvenz angemeldet hat. Viele Kunden und Angestellte überkam das plötzliche Aus wie ein Schock. Hinter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehen gestiegene Energiekosten und hohe Rohstoffpreise, die sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht haben. Zusätzlich zeigte die Corona-Pandemie ihre Nachwirkungen. Die Geschäftsführung setzt dennoch auf eine Sanierung in Eigenverwaltung, um die Bäckerei wieder in ruhige Fahrwasser zu bringen.

Um den Erhalt des Traditionsunternehmens zu sichern, strebt Krachenfels eine Umstrukturierung an. Dabei will die Geschäftsführung die Eigenverwaltung als Chance nutzen, um unabhängig von Gläubigern den Sanierungsplan umzusetzen. Eine besondere Herausforderung für die Bäckerei ist es, nicht nur die gestiegenen Betriebskosten zu decken, sondern gleichzeitig das Vertrauen der Kunden und die Motivation der Angestellten zu gewinnen. Der Bäckerei-Sektor steht schließlich bundesweit vor der Frage, wie sich solche Marken an das veränderte wirtschaftliche Umfeld anpassen können, ohne dabei an Qualität und regionalem Charakter einzubüßen.

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Viele Schließungen, doch ein paar letzte Filialen geben den Kunden und der gesamten Kette noch Hoffnung

Im Zuge der Insolvenz gab es bereits zahlreiche Filialen-Schließungen, die sowohl Kunden als auch Angestellte stark betroffen haben. Standorte wie Villingen-Schwenningen, Trossingen, St. Georgen und Bad Dürrheim mussten schließen. Die restlichen Filialen, insgesamt 3 an der Zahl, etwa in Tuttlingen und im Zollernalbkreis, bleiben vorerst geöffnet. Doch die Zukunft bleibt auch hier leider sehr ungewiss. Kunden wurden über Aushänge in den Filialen über die Situation informiert. Offiziell hieß es, die Filialen würden teilweise früher schließen, um Schulungen für Mitarbeiter durchzuführen. Aber hinter den Kulissen standen die wirtschaftlichen Probleme im Mittelpunkt.

Für die rund 210 Mitarbeiter sicherte Krachenfels eine kurzfristige finanzielle Absicherung durch das Insolvenzgeld. Die Chefetage verfolgt nun das Ziel, die Bäckerei langfristig wieder auf gesunde Beine zu stellen und die Arbeitsplätze zu sichern. Doch die Herausforderungen sind groß: Auch personell ist das Unternehmen durch zahlreiche offene Stellen im Verkauf stark belastet, was den Filialbetrieb zusätzlich erschwert.