Einst ein fester Bestandteil der Region – jetzt steht der Betrieb still. Diese Traditionsfirma aus Baden-Württemberg schließt nach über 100 Jahren. Hier gibt es keine Rettung mehr.
Wenn diese Traditionsfirma bald schließt, endet damit eine 135-jährige Geschichte in Baden-Württemberg. Aber noch schlimmer ist: Über 100 Mitarbeiter stehen vor dem Nichts.
Einst eine Institution in Stuttgart: Wie der Traditionsbetrieb mit der Zeit kämpfte
Das Unternehmen wurde bereits 1890 gegründet, nämlich in der Stuttgarter Rotebühlstraße. Doch mit der Insolvenz neigt sich dieses Kapitel seinem Ende. Die Traditionsfirma Kübler aus Baden-Württemberg schließt ihre Türen für immer, da der Insolvenzverwalter jegliche Sanierung für unmöglich hält. Was viele überrascht: Trotz des Rückzugs aus dem Einzelhandel vor Jahren beschäftigte Kübler zuletzt noch 106 Angestellte. Der Grund: Kübler hatte sich nach der Schließung des Stammhauses 2021 auf die industrielle Produktion und Belieferung von Großkunden konzentriert. In Waiblingen, dem letzten Standort, wurden Fleisch- und Wurstwaren in größerem Umfang für Gastronomie, Kantinen und Handelsketten hergestellt. Eine Personalstruktur, die stark auf Produktion, Verpackung und Logistik setzte – und damit personalintensiv war.
Der letzte Hoffnungsschimmer: Was die Insolvenz für die Mitarbeiter bedeutet
Doch dieser Kurswechsel konnte das Unternehmen nicht retten. Der rückläufige Fleischkonsum und der Konkurrenzdruck durch Discounter ließen die Umsätze weiter schrumpfen. Während moderne Metzgereien neue Wege gehen – etwa mit Drive-ins oder komplettem Personalverzicht –, schließt die Traditionsfirma aus Baden-Württemberg, die seit Monaten keine Löhne mehr zahlen konnte, ihre Pforten. Somit hat die Insolvenz also doch etwas Gutes. Denn erst mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens Ende April greift das sogenannte Insolvenzgeld: Es übernimmt die ausstehenden Gehälter der letzten drei Monate vor Verfahrenseröffnung – also rückwirkend. Für die betroffenen Beschäftigten bedeutet das eine kurzfristige finanzielle Entlastung.
Trotzdem bleibt ihre Zukunft ungewiss, denn noch ist offen, wann genau der Betrieb endgültig geschlossen wird. Offizielle Kündigungen stehen in vielen Fällen noch aus – das sorgt für Unsicherheit. Mit Kübler verschwindet ein weiteres Stück Handwerkstradition aus dem Land. Für viele war die Marke über Jahrzehnte ein fester Begriff in der Region Stuttgart. Indessen bleibt nur die Erinnerung – und die Hoffnung, dass die betroffenen Mitarbeiter schnell neue Perspektiven finden.