Überfüllte Bahnhöfe: Chaos bahnt sich an in Baden-Württemberg

Eine Menschenmenge auf einer Treppe vor einer S-Bahn-Station. Die Fahrgäste gehen die Treppe geschäftig hoch oder runter, um ihren Zug zu erwischen. Das Logo der Deutschen Bahn ist ebenfalls zu sehen.
Symbolbild © imago/Wolfgang Maria Weber

Pendler in Baden-Württemberg brauchen jetzt starke Nerven, denn 2025 wird das Jahr der überfüllten Bahnhöfe. Baustellen, Sperrungen und Zugausfälle werden uns wohl oder übel an unsere Belastungsgrenze treiben.

Es liegt ein hartes Jahr vor allen Bahnreisenden. Wer dachte, dass es nicht mehr schlimmer werden könnte, den wird 2025 eines Besseren belehren. Baden-Württemberg kann sich jetzt schon einmal auf permanent überfüllte Bahnhöfe einstellen.

Baustellen ohne Ende: Pendler müssen jeden Tag mit neuen Sperrungen rechnen

Es wird eng. Wer in Stuttgart und Umgebung auf die Bahn angewiesen ist, muss sich 2025 auf ein Ausnahmejahr einstellen. Noch mehr Baustellen, noch mehr Sperrungen, noch mehr Zugausfälle in Baden-Württemberg – das bedeutet überfüllte Bahnhöfe, verpasste Anschlüsse und tägliche Kämpfe um einen Sitzplatz. Fahrgäste haben bereits in den letzten Jahren gelitten, doch jetzt droht der absolute Kollaps. Denn ab Sommer ist hier nichts mehr, wie es vorher war. Vom 26. Juli bis 5. zum September wird man die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Bad Cannstatt, Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen komplett sperren. Wer normalerweise durch die Innenstadt pendelt, muss in dieser Zeit lange Umwege einberechnen. Hinzu kommt, dass man auch in Stuttgart-Nord bauen wird, nämlich vom 25. August bis zum 5. September. Das wird dem Verkehr eine zusätzliche Bremse verpassen.

Wer denkt, dass nach diesen Arbeiten endlich wieder etwas Normalität einkehrt, muss jetzt stark sein. Denn am 13. September geht es gleich weiter. In Obertürkheim wird man neue Gleise installieren, sodass bis zum 17. Oktober die S-Bahn nur noch jede halbe Stunde fährt. Und auch im November nimmt es kein Ende mit den überfüllten Bahnhöfen in Baden-Württemberg. Denn in Stuttgart-Vaihingen und Bad Cannstatt finden dann Kabeltiefbauarbeiten statt. Da kann man Fahrgästen nur noch Nerven aus Stahl wünschen. Obwohl es sich bei den Bauarbeiten in erster Hinsicht um S-Bahn-Gleise handelt, ist auch der Fernverkehr eingeschränkt. Zahlreiche ICEs werden den Stuttgarter Hauptbahnhof während der Bauphasen nicht mehr anfahren. Stattdessen setzt die Bahn erneut auf Esslingen als Ersatz-Hauptbahnhof. Wer nach Stuttgart will, muss dort umsteigen – überfüllte Regional- und S-Bahn-Züge sind damit vorprogrammiert.

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Trotz heftiger Kritik: Die Bahn hält an ihrem Kurs fest – und 2026 geht es weiter

Die Kritik ist laut. Der Verband Region Stuttgart verlangt von der Bahn einen klaren Ersatzfahrplan. CDU und ÖDP fordern eine bessere Koordination, die Grünen sprechen von “verlorenem Vertrauen”. Die AfD befürchtet “das totale Chaos”, während SPD und Linke eine bessere Kommunikation mit den Fahrgästen verlangen.

Wer hofft, dass 2026 alles besser wird, liegt übrigens falsch. Denn dann beginnen neue Sperrungen für die Inbetriebnahme von Stuttgart 21. Man kann nur noch den Kopf schütteln. Zumal es nicht besser dadurch wird, dass die Deutsche Bahn nun ein wichtiges Angebot komplett einstellt.