Vermögen von Flüchtlingen soll eingezogen werden im Südwesten

Zahlreiche Flüchtlinge stehen in einer Schlange und warten an einer Behörde oder Unterkunft, bis sie ihren Antrag auf Asyl stellen und vortragen können. Viele haben Gepäck, sowie diverse Kleidungsstücke und Proviant dabei.
Symbolbild © imago/aal.photo

Dieser Vorschlag sorgt schon jetzt für viele Diskussionen in Politik und Gesellschaft. Flüchtlingen soll im Südwesten ihr Vermögen eingezogen werden. Nun fragen sich viele, ob dies gerechtfertigt und fair ist, oder doch bloß gemein.

Strengere Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik sind schon seit vielen Jahren immer wieder Thema, über das Politiker im ganzen Land diskutieren. Deswegen will man das Vermögen von Flüchtlingen jetzt im Südwesten einziehen. Das ist in Europa nicht vollkommen neu und der Vorschlag hat eine interessante Inspiration.

Vermögen von Flüchtlingen — Das alles sollen sie im Südwesten abgenommen bekommen

In Deutschland könnte die Flüchtlingspolitik bald striktere Regeln erfahren. Denn künftig sollen Asylsuchende bei ihrer Ankunft Bargeld und Wertgegenstände abgeben, um die Kosten ihrer Verfahren zu decken. Vorgesehen ist, dass Geflüchtete lediglich 200 Euro behalten dürfen, während höhere Beträge und persönliche Wertsachen – einschließlich Schmuck – beschlagnahmt werden könnten. Die Idee stößt, wie alles rund um dieses Thema, vor allem während der aktuell laufenden Bundestagswahl, auf heftige Debatten.

Diese Maßnahmen sollen landesweit in Erstaufnahmeeinrichtungen durchgesetzt werden. Unterstützer argumentieren, dass dies die Finanzierung der Asylverfahren erleichtere und auch Anreize für Asylbewerber mindere, ohne Perspektive nach Deutschland zu kommen. Menschenrechtsorganisationen warnen jedoch vor den gesellschaftlichen Folgen. Viele Geflüchtete reisen bereits mit minimalem Besitz an, oft bleibt ihnen nicht mehr als das, was sie am Körper tragen. Doch gibt es in Europa ein positives Beispiel dafür, wie so eine Maßnahme, richtig angewandt, funktionieren könnte.

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Der polarisierende Vorschlag knüpft an Dänemarks umstrittene Asylpolitik an, die international als eines der strengsten Modelle gilt. Dort ist es gängige Praxis, dass Bargeldbeträge und Wertgegenstände wie Schmuck bei Geflüchteten beschlagnahmt werden. Befürworter loben die dänische Effizienz und die abschreckende Wirkung auf illegale Migration. Doch gibt es auch Kritiker, die sagen, dass solche Regelungen Menschenrechte verletzen und den Willkommenskultur-Gedanken schwächen.

In Deutschland sorgt nun insbesondere der Vorstoß aus Baden-Württemberg für Aufsehen. Hier treibt man von Seiten der CDU die Umsetzung dieser Maßnahmen voran. Nach einer Delegationsreise nach Dänemark plädieren einige Politiker im Ländle dafür, das dänische Modell in Teilen zu übernehmen. Neben der Einziehung von Vermögen schlägt sie vor, auch die Verwaltungsgerichtsverfahren zu vereinfachen, um Asylentscheidungen zu beschleunigen. Ob dieser restriktive Ansatz langfristig zur Entlastung des Systems beiträgt oder gesellschaftliche Spannungen verschärft, bleibt allerdings offen.