Vorbereitung: Die Spritpreise steigen wieder in Baden-Württemberg

Eine Tankstelle der Marke "Total" in der Abenddämmerung. Die digitale Anzeige verkündet die Spritpreise, die aktuell an deutschen Autobahn-Tankstellen regelrecht explodieren.
Symbolbild © istockphoto/In Stock

Fast hätte man denken können, die große Energiekrise der letzten Jahre wäre vorbei. Doch nun steigen die Spritpreise, auch in Baden-Württemberg, erneut weiter an. Vorbereitungen müssen getroffen werden, und auch eine Weltkrise verschärft die Lage zusätzlich.

Das Autofahrerdasein ist teuer in Deutschland. Das liegt nicht nur an Kfz- und Werkstattkosten sowie Steuern, sondern auch an Sprit- und Dieselpreisen. Nun steigen die Spritpreise in Baden-Württemberg erneut an.

Wenn globale Konflikte Benzinpreise beeinflussen – Baden-Württemberg spürt den Druck

Die Preise an den Tankstellen in Baden-Württemberg steigen spürbar, doch der Grund dafür liegt weit entfernt – im Nahostkonflikt zwischen Israel und Iran. Aktuell zahlen Autofahrer im Südwesten rund 1,66 Euro für einen Liter E10 und etwa 1,57 Euro für Diesel. Auf den ersten Blick scheinen das moderate Zahlen, doch die Richtung zeigt klar nach oben. Während viele bei steigenden Preisen an Steuern oder Urlaubssaison denken, steckt eine politische Krise hinter der Entwicklung.

Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Straße von Hormus, eine der wichtigsten Öltransportwege der Welt. Ungefähr ein Drittel des globalen Rohöls passiert diese Meerenge, die den Export von Öl in die USA, nach Europa und Asien absichert. Kommt es dort zu einer Blockade, könnte das den Weltmarkt ins Wanken bringen und die Preise massiv nach oben treiben. Der ADAC hat in Städten wie Stuttgart und Freiburg Preiserhebungen durchgeführt und zeigt, wie stark sich selbst kleine Veränderungen schon jetzt auf die Benzinpreise auswirken – vor allem Pendler trifft das hart. Neben der politischen Lage ist auch die Uhrzeit entscheidend: Morgens zahlen Autofahrer oft deutlich mehr als am Abend. Wer clever tankt, kann also einiges sparen. Zudem lohnt sich aber natürlich auch immer der Preisvergleich.

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Spritpreise steigen in Baden-Württemberg – Warum die Straße von Hormus alles verändert

Hinter den steigenden Spritkosten steht eine ernsthafte Gefahr: Der Iran droht, die strategisch bedeutsame Straße von Hormus zu blockieren. Ein solcher Schritt hätte weltweite Auswirkungen auf den Ölhandel. Experten warnen, dass die Preise für ein Barrel Öl dann auf über 120 Euro steigen könnten – ähnlich wie beim Russland-Ukraine-Konflikt. Das zeigt, wie eng politische Krisen und Energiepreise heute miteinander verknüpft sind. Aktuell liegt der Preis für Brent-Öl bei etwa 74 Euro pro Barrel, doch Analysten erwarten einen schnellen Anstieg auf über 80 Euro. Die Märkte reagieren meist schon auf politische Spannungen, lange bevor echte Lieferengpässe eintreten.

Für Verbraucher heißt das: Die Spritpreise an der Zapfsäule könnten noch deutlich teurer werden – auch ohne tatsächliche Knappheit. Europa, insbesondere Deutschland, fehlt es an eigenen Rohölreserven, wodurch die Abhängigkeit von Importen wächst. Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen, wie verletzlich diese Abhängigkeit ist. Deshalb setzen viele Länder verstärkt auf erneuerbare Energien und Elektromobilität – um sich unabhängiger von geopolitischen Krisen zu machen.