Weltkonzern aus Baden-Württemberg schickt Hälfte in Kurzarbeit

In einer großen modernen Werkhalle sieht man aneinandergereiht zahlreiche hochwertige grau-blaue Maschinen zur Textilherstellung. Noch sind allerdings keine Arbeiter an ihnen.
Symbolbild © imago/Zoonar

Das hätte wohl niemand vermutet. Ein Weltkonzern aus Baden-Württemberg schickt die Hälfte in Kurzarbeit. Viele verstehen diese Maßnahmen nicht und so ist die Sorge um die Zukunft groß.

Eigentlich läuft es bei diesem Weltkonzern richtig gut. Jetzt schickt dieser Weltkonzern aus Baden-Württemberg die Hälfte in Kurzarbeit. Für viele ist diese Maßnahme nicht nachvollziehbar und die Angst ist daher groß.

Kurzarbeit als mildes Mittel

Häufig wird jedoch die Kurzarbeit eingeführt, wenn das Unternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten abmildern will. Um die Arbeitsplätze zu erhalten, wird diese Maßnahme bei vorübergehenden Auftragsrückgängen oder wirtschaftlichen Krisen oder eingesetzt. Mit der Kurzarbeit wird die reguläre Arbeitszeit der Mitarbeiter reduziert und die Mitarbeiter erhalten als Ausgleich zu ihrem Verdienstausfall ein Kurzarbeitergeld, welches für gewöhnlich von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt wird. Damit wird der Arbeitsplatz erhalten und eine finanzielle Unterstützung sichergestellt. Das Unternehmen selbst erreicht damit eine gewisse Flexibilität bei der Bewältigung von Auftragsschwankungen.

Ausgleich für weniger erfolgreiche Bereiche

Deshalb hat sich wohl nun auch der Weltkonzern Wafios AG aus Baden-Württemberg, für die Kurzarbeit ab Juli 2025 für eine Dauer von rund 6 Monaten entschieden. Bei rund 60 Prozent der Angestellten, also etwa 450 Mitarbeiter, wird die Arbeitszeit folglich um 10 bis 15 Prozent verkürzt. Der daraus sich ergebende Verdienstausfall wird durch die Bundesagentur für Arbeit mit der Zahlung eines Kurzarbeitergeldes ausgeglichen. Die Höhe des Kurzarbeitergeldes richtet sich dabei nach der Höhe des Gehalts, das in der Regel nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben ausgezahlt wird. Dennoch dürfte die Überraschung groß gewesen sein, als das Unternehmen die Angestellten im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung darüber informierte.

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Das Unternehmen Wafios AG hat sich auf den Maschinenbau spezialisiert. Am Firmensitz in Reutlingen arbeiten etwa 750 Mitarbeiter, die Spezialmaschinen für die draht- und rohrverarbeitende Industrie entwickeln, bauen und herstellen. Die Anfänge von Wafios gehen dabei zurück auf Ernst Wagner, der 1893 in Pfullingen eine kleine mechanische Werkstatt gründete. Mit Hans Ficker, der als kaufmännischer Partner 1910 dazu kam, und aufgrund der Fusion mit der Firma Otto Schmid aus Stuttgart im Jahr 1914 entstand das heutige Unternehmen Wafios. Mittlerweile hat der heutige Weltkonzern auch weitere Standorte über die Grenzen von Deutschland hinaus. Mit der aktuellen Kurzarbeit soll die Produktion in den weniger erfolgreichen Bereichen des Unternehmens ausgeglichen werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass auch in den Bereichen sich die Situation schnell wieder verbessert.