Seltene Tiere gibt es nicht nur in exotischen Ländern, sondern auch in Baden-Württemberg. Diese Arten findet man sonst nirgendwo auf der Welt. Nach einem der Exoten wurde sogar ein Wanderweg benannt.
Außergewöhnliche und seltene Tiere beobachten geht auch mitten in Baden-Württemberg. Denn diese drei kleinen Wesen fühlen sich nur im Ländle wohl.
Ein eigener Erlebnispfad: Toll für kleine Entdecker
Um einzigartige Tiere zu beobachten, muss niemand in die Ferne fliegen. Immerhin kann auch Deutschland mit einer großen Artenvielfalt punkten, wenn man genauer hinsieht. Zum Beispiel gibt es diese drei Tiere nur in Baden-Württemberg. Einer der Exoten ist der sogenannte Lumbricus Badensis. Hinter dem komplizierten Namen versteckt sich der badische Riesenwurm, welcher bis zu 60 Zentimeter lang wird. Wer im Schwarzwald unterwegs ist und ihn live sehen will, sollte die Regionen um den Feldberg, den Belchen und das Wiesental ansteuern. Denn hier fühlt sich der Gigant besonders wohl. Kinder können den Spuren des Wurms am besten am Belchenerlebnisweg “Regenwurmpfad” folgen. Denn dieser wurde in Ehren des einzigartigen Tieres, welches zum ersten Mal 1906 hier gesichtet wurde, erschaffen.
Ein weiteres, ganz besonders seltenes Tier ist die Badische Quellschnecke. Um sie zu entdecken, empfiehlt es sich, eine Lupe mit auf die Wanderung zu nehmen. Denn im Gegensatz zu dem extrem langen badischen Wurm wird die Schnecke nur etwa 2 Millimeter groß. Heimisch fühlt sie sich besonders an Quellen und Bächen mit klarem Süßwasser. Doch ihr Leben ist gefährdet.
Sie steht auf der Liste: Extrem gefährdet
Denn die kleine Quellschnecke hat einen sehr hohen Anspruch an die Wasserqualität. Das bedeutet, dass sie sehr sensibel auf Verschmutzungen ihres Lebensraumes reagiert. Deshalb steht sie auch auf der offiziellen Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Denn Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Bythinella badensis Boeters immer weiter zurückgeht.
Das dritte im Bunde der seltenen Tiere in Baden-Württemberg ist der Präger Dammläufer. Dabei handelt es sich um eine erst vor Kurzem entdeckte Käferart. Sie wurde tatsächlich erst im Jahr 2003 nahe dem Ort Todtnau-Präg entdeckt. Heute wissen Experten, dass die Vorfahren dieses Käfers eigentlich nur in den Alpen lebten. Offenbar haben sich einige Exemplare gegen Ende der Eiszeit jedoch für ein neues Heim entschieden und es sich in Baden-Württemberg gemütlich gemacht. So wurde daraus schließlich eine eigene Käferart: der Präger Dammläufer. Er ist extrem selten und lebt nach aktuellem Kenntnisstand ausschließlich in den Blockhalden des Präger Talkessels im Naturpark Südschwarzwald.