Wetterkapriolen: Kälteschock trifft den Bodensee – “Es ist eisig”

Der Sonnenuntergang taucht das Ufer eines bei Touristen beliebten Sees in orange-rotes Licht. Das Wasser glitzert in der Abenddämmerung. Für Touristen ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel.
Symbolbild © istockphoto/Goami

Winterjacke empfohlen: Während der Rest Deutschlands frühlingshafte Temperaturen genießt, trifft den Bodensee jetzt eine echte Kältewelle. Der Grund für den Unterschied ist ein bestimmtes Wetterphänomen.

Jetzt trifft den Bodensee der Kälteschock. Wer hier wohnt, muss damit rechnen, dass es bis zu 10 Grad kälter wird als an allen anderen Orten.

Der Frühling ist zurück

Am vergangenen Samstag, dem 23. November stapften die meisten Deutschen noch mit Mütze und dicker Winterjacke durch die Städte. Ganz anders präsentierte sich dann der darauffolgende Sonntag. Denn wer einen Schritt für vor die Tür gesetzt hatte, bemerkte rasch, dass ein T-Shirt bei den frühlingshaften Temperaturen durchaus ausreichte.

Erfreulicherweise bleiben die milden Temperaturen den Deutschen in den nächsten Tagen zumindest im Großteil von Deutschland erhalten. Denn Sturm Sigrid lässt beispielsweise die Menschen in Freiburg bei Temperaturen zwischen 11 und 21 in ihren dicken Winterpullis schwitzen. Doch gleichzeitig sorgt Sigrid auch für ein heftiges Chaos. Denn dabei handelt es sich um ein Wetterphänomen, bei dem gleichzeitig heiße Wüstenluft sowie arktisch kalte Luft herüberziehen. Während die Britischen Inseln sich durch den Orkan auf Sturmböen einstellen müssen, profitiert Deutschland durch die warmen Luftmassen aus Südwesteuropa. Lediglich den Bodensee trifft eine Kältewelle.

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Der Ort ist eine Ausnahme

Während die Menschen in Karlsruhe, Mannheim und Freiburg die nächsten Tage ohne Winterjacke genießen dürfen, sollten sich all diejenigen, die weiter südlich wohnen, dick anziehen. Denn den Bodensee trifft diese Woche ein echter Kälteschock. Meteorologen bezeichnen die Region als die kühlste Ecke des Landes. Immerhin liegen dort die Temperaturen bis zu 10 Grad unter denen im Rest des Landes. Die Experten können diesen Umstand durch eine sogenannte Temperaturinversion erklären.

Dabei findet eine Umkehrung des üblichen Temperaturverlaufs statt. Denn während es mit zunehmender Höhe normalerweise immer kälter wird, steigen bei diesem Phänomen tiefere warme Luftschichten auf und sorgen für einen Temperaturanstieg. Gleichzeitig kühlen die unteren Luftschichten jedoch ab. Und genau deshalb bleibt es in der Bodenseeregion und in Teilen Oberschwabens erst einmal kühl. Jedoch wird es auch schnell wieder wärmer, denn der seitens Meteorologen angekündigte Wind sorgt dafür, dass sich die Luftmassen wieder mischen werden.