Wie im Mittelalter: Stadt von Rattenplage befallen in Baden-Württemberg

Eine Ratte sitzt in einem Holzregal
Die Rattenplage nimmt ernste Züge an.

Ratten sind für viele ein Haustier. Doch die Plage in Bietigheim-Bissingen hat damit nichts mehr zu tun. Die Lage ist durchaus ernst geworden.

Eine regelrechte Rattenplage macht sich über Bietigheim-Bissingen her. Sogar Kinder sollen sich nicht mehr nach Draußen trauen.

Ratten nisten sich einfach ein

Ein großes Problem mit Ratten hat sich nun in Bietigheim-Bissingen ergeben. Dort gibt es so viele Ratten, dass man nun von einer richtigen Plage sprechen kann. Doch dabei ist es ein Kreislauf, den die Menschen selbst verursacht haben. Denn die Ratten haben sich in einem leerstehenden Gebäude eingenistet.

In diesem Haus ist nun eine Rattenplage ausgebrochen. Während die Anwohner regelrecht geschockt sind, sieht die Stadt wohl noch keinen weiteren Handlungsbedarf. Die Tiere jedoch verbreiten sich und suchen nach Essbarem. Dabei sind sie vor allem auf Essensreste aus.

Ratten passen sich einfach an

Da Ratten generell als anpassungsfähig gelten, können sie sich in der menschlichen Zivilisation gut einfügen. Sie suchen nach Futter und finden dieses meist auch. Das Futter war wohl auch der Grund, warum die Rattenplage in Bietigheim-Bissingen ausgebrochen ist. Denn dort sollen Personen immer wieder in das leere Haus eingedrungen sein.

Diese Besucher haben offensichtlich einige Hinterlassenschaften dort gelassen. Diese haben dann in der weiteren Folge die Ratten angelockt. Und so erklärt es auch ein Anwohner: „Wir haben dieses Problem erst, seid die Häuser dort besetzt sind.“ Während niemand in die Häuser eingedrungen war, wären die Ratten nicht da gewesen.

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Immer wieder Probleme

Die Häuser sind durch eine Bauzaun gesichert. Dies hält aber offenbar die Personen nicht davon ab, sich zu den Bauten Zutritt zu verschaffen. So sind die Häuser quasi, obwohl sie leer stehen, doch bewohnt. Die Ratten fühlen sich dadurch wie eingeladen. Denn Ratten folgen den Menschen.

Wo der Mensch ist, finden die Ratten auch genügend Nahrung. Doch das Rattenproblem hat nur ein weiteres Problem sichtbar gemacht. So erklärt ein Anwohner: „Nicht nur, dass dort mehrere kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen leben – in den Abbruchhäusern gibt es weder Strom noch fließendes Wasser –, wir haben als Bewohner, die direkt nebenan leben, mit einem Riesen-Rattenproblem zu kämpfen.“

Die Stadt und die Eigentümer der Grundstücke fühlen sich aktuell nicht in der Verantwortung. Laut einer Sprecherin bestehe aktuell „weder Einsturz- noch Seuchengefahr“. Die Verantwortung läge im Übrigen bei der Firma Wohnbau Layher, die hier das Areal neu bebauen möchte.