Wolfsrudel bilden sich: Lamas sollen im Schwarzwald nun Nutztiere schützen

Zwei Lamas, eine Kamelen-Art, welche auf einem Berg stehen
Symbolbild © istockphoto/danicachang

Um die eigenen Nutztiere vor der steigenden Population der Wölfe zu schützen, schaffen sich einige Betriebe nun Lamas und Esel an.

Mitte des 19. Jahrhunderts galt der Wolf in Deutschland als ausgestorben. Doch das hat sich geändert. Mittlerweile stehen die Tiere unter Artenschutz, sodass der Bestand der Raubtiere in Deutschland seit vielen Jahren stetig steigt.

Offizieller Seite zufolge gibt es in Baden-Württemberg nach heutigem Stand drei männliche Wölfe, die dort ihr Revier haben. Nachdem in St. Blasien zwei weitere Tiere entdeckt wurden, rechnen Experten nun mit einer Rudelbildung. Anfang des Jahres ist zudem die Paarungszeit des Raubtiers, sodass es möglicherweise bald zu Nachwuchs kommen könnte.

Sorge bei Landwirten

Wölfe ernähren sich dabei unter anderem auch von Nutztieren wie Schafen, Ziegen, aber auch Rindern. Deshalb sind viele Landwirte im Schwarzwald nun alarmiert. Einige sollen sogar schon darüber nachdenken, aufgrund der Gefahr ihren Betrieb aufzugeben.

Um Rinder vor den Raubtieren zu schützen, versuchen sich ausgesuchte Betriebe nun an einer neuen Methode: Lamas und Esel sollen die Nutztiere schützen. Denn die beiden Tierarten gelten als Herdenschutztiere.

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Nur Rinder benötigen den zusätzlichen Schutz

So rennen Lamas und Esel nicht vor Wölfen weg, sondern treten diesen stattdessen mutig entgegen. Der Esel beispielsweise wehrt sich gegen den Wolf durch Schreie, Zähnezeigen oder auch durch Hufattacken.

Für Schafe oder Ziegen ist ein solcher Schutz durch Herdenschutztiere nicht notwendig. Bei den Tieren reicht ein wolfssicherer Zaun aus, um die Tiere zu schützen. Für Rinder ist ein solcher Zaun aufgrund der Größe jedoch nicht ideal.

Wölfe reißen eigentlich sehr selten Nutztiere

Für die Landwirte ist ein entsprechender Schutz auch deshalb wichtig, da ohne diesen kein Anspruch auf Entschädigung besteht. Die Entschädigung wird unter anderem auch für Tierarztkosten oder für die Suche nach ausgebrochenen Tieren bezahlt.

Generell greifen Wölfe jedoch sehr selten auf Nutztiere als Nahrung zurück. Lediglich ein Prozent der gesamten Nahrung des Wolfes sind Nutztiere. Stattdessen ernährt sich der Wolf mit über neunzig Prozent von Reh-, Rot- oder Schwarzwild.