Zu langsam: Tempo-30-Zone bremst Busse in Baden-Württemberg

An einer viel befahrenen Straße steht ein Schild mit dem vorgegebenen Tempo 30. Darunter befindet sich ein weiteres, rechteckiges Schild mit der Aufschrift "Lärmschutz".
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Das ist einfach zu langsam. Die Tempo-30-Zone bremst die Busse in Baden-Württemberg aus und sorgt für zahlreiche Verzögerungen. Viele Busfahrer und Fahrgäste lassen ihrem Unmut freien Lauf.

Das geht einfach zu weit. In Baden-Württemberg bremst die Tempo-30-Zone die Busse aus und dadurch dauert die Fahrt um einiges länger. Nicht nur die Busfahrer fordern, dass sich etwas ändert.

Deshalb verlängert sich die Fahrtzeit

Viele Menschen nutzen die Busse als öffentliche Verkehrsmittel, um bequem und schnell von A nach B zu kommen. Insbesondere in Großstädten werden häufig die Busse genutzt, weil Parkplätze selten und Staus auf den Hauptverkehrsstraßen zu den Stoßzeiten einfach nur nervenaufreibend sind. Ärgerlich ist es jedoch dann, wenn die Busse durch die Tempo-30-Zonen immer wieder ihre Fahrt verlangsamen müssen und dadurch die Fahrtzeit verlängert wird. Das Einhalten von Terminen gestaltet sich auf diese Weise als schwierig und mitunter sogar als unmögliches Unterfangen. Vielen Busfahrern und Fahrgästen reicht es nun und sie fordern neue Regeln und bessere Lösungen.

Wichtig für die Verkehrssicherheit, aber schlecht für die Fahrpläne

Dabei haben die Tempo-30-Zonen auch ihre Berechtigung und erfüllen einen wichtigen Zweck. In dem Bereich einer Tempo-30-Zone dürfen alle Fahrzeuge ausnahmslos nur eine Geschwindigkeit von höchstens 30 km/h fahren. Zum einen dienen diese Zonen zur Verkehrsberuhigung und sind deshalb oft in Wohngebieten zu finden. Zum anderen dienen sie auch der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, da bei Tempo 30 deutlich seltener jemand bei einem Unfall ums Leben kommt. Insbesondere Mitte der 1970er Jahre war der Ruf nach Tempo-30-Zonen groß, weil zu der Zeit sehr viele Kinder häufig beim Überqueren der Straße verunglückten. In der heutigen Zeit fordern bereits viele, Tempo-30-Zonen komplett im gesamten Innenstadtgebiet einzurichten. Damit soll neben der Verkehrssicherheit und dem Verkehrsfluss auch dem Klimaschutz Rechnung getragen werden.

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Das hört sich natürlich auf der einen Seite großartig an, aber demgegenüber steht der öffentliche Nahverkehr. Mit Tempo 30 sind die Busse einfach auf den Straßen zu langsam unterwegs, sodass die Fahrpläne nicht mehr eingehalten werden können und dadurch massive Verspätungen drohen. In Stuttgart gilt für 51,9 % des Gesamtstraßennetzes die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, was mehr als der Hälfte der Straßen entspricht. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen neue Lösungen fordert. Es bleibt nur zu hoffen, dass alle Beteiligten schnellstmöglich eine gute und sinnvolle Lösung finden.