120 Millionen Euro: Nie dagewesenes Event kommt – in Karlsruhe

Ein großes Sportereignis mit sehr vielen Zuschauern in einer großen Halle oder in einer Arena. Karlsruhe bewirbt sich für ein großes Mega-Event.
Symbolbild © imago/Vitalii Kliuiev

Der Druck ist groß, doch die Mehrheit ist dafür, dass dieses extrem teure und beliebte Event schon bald nach Karlsruhe kommen soll. Aufgrund der hohen Summe gibt es jedoch auch viele Gegner.

So wie es aktuell aussieht, kommt in wenigen Jahren ein riesiges Event nach Karlsruhe. Für die Stadt bedeutet das allerdings Kosten in Millionenhöhe, die sie selbst tragen muss.

Eine riesige Chance verbunden mit hohen Kosten

Die Olympischen Spiele sind für viele ein ganz besonderes Ereignis. Doch es gibt noch eine Reihe anderer Sportarten neben Bogenschießen, Schwimmen, Badminton und Co. Vergessen werden diese jedoch nicht. Denn alle vier Jahre dürfen die nicht-olympischen Spitzensportler bei den World Games zeigen, was sie können. 2029 ist es wieder so weit und die International World Games Association (IWGA) hat sogar bereits entschieden, wo die Wettkämpfe stattfinden sollen.

So sollen die World Games im Jahr 2029 nach Karlsruhe kommen. Viele sind davon überzeugt, dass die Veranstaltung eine große Chance für die Stadt ist, immerhin würde die drittgrößte Sportveranstaltung Hunderttausende von Zuschauern in die Stadt locken und sie so beleben. Der Vorsitzende des Sportkreises Karlsruhe, Andreas Ramin, spricht davon, dass die Spiele perfekt seien, um auch in den Folgejahren die Menschen der Gegend für den Sport zu begeistern. Doch nicht alle sind überzeugt davon, dass es eine gute Idee ist, die Wettkämpfe in Karlsruhe auszurichten. Immerhin bedeutet diese Entscheidung Kosten von insgesamt 120 Millionen Euro.

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Es gibt noch keine Zusagen für Unterstützung

Wenn das Event nach Karlsruhe kommt, muss die Stadt viel Geld aufbringen. Denn 22 Millionen der Gesamtsumme muss sie allein tragen. Währenddessen haben Bund und Land noch keine Zusage für Zuschüsse gegeben. Kritiker befürchten, dass die hohen Kosten dazu führen könnten, dass an anderer Stelle gespart wird. So sind die Grünen vor allem darüber besorgt, dass ein solches Event während der aktuellen Finanzkrise dazu führten könnte, dass weniger Geld an die Bildungseinrichtungen der Stadt geht.

Die Angst zeigt sich auch in dem Ergebnis der Abstimmung des Gemeinderats, die am 25. März stattfand. Während 25 Stadträte dafür stimmten, sprachen sich 16 gegen die Wettkämpfe aus. Drei Teilnehmer enthielten sich. Im Vergleich zu der Abstimmung im Frühling vergangenen Jahres wird deutlich, dass die Unsicherheit wächst. Denn damals stimmten nur sechs Stadträte gegen die World Games. Die endgültige Entscheidung wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Denn der Bundeshaushalt soll frühestens im Herbst dieses Jahres beschlossen werden. Bis dahin bleibt unklar, ob das Land finanzielle Unterstützung gewährleisten kann und wie die Veranstaltung in Karlsruhe finanziert werden soll.