Ab Juli: Monatelange Dauerbaustelle kommt mitten in Karlsruhe

Ein Bagger auf einer Baustelle in Karlsruhe. Die Baumaschinen haben den gesamten Boden aufgerissen. Im Hintergrund sieht man Hochhäuser und große Gebäude. Die Baustelle ist abgesperrt.
Symbolbild © istockphoto/Marc Bruxelle

Ein großes Ärgernis kommt auf die Karlsruher und Karlsruherinnen zu, denn eine monatelange Dauerbaustelle soll Straßen mitten in Karlsruhe lahmlegen. Dabei soll es schon bald, noch im Juli, losgehen.

Auch wenn die Infrastruktur in Deutschland wieder fit gemacht werden muss, können Straßenarbeiten doch immer auch nerven. Nun kommt auf Karlsruhe schon ab Juli eine richtige, monatelange Dauerbaustelle zu.

Wenn der Beton bröckelt und die Zeit drängt

Ein stiller Riese mitten in Karlsruhe steht kurz vor dem Eingriff: Der Schlossplatztunnel – jahrzehntelang eine unauffällige Lebensader für den Verkehr – hat seine Belastungsgrenze erreicht. Tiefe Spurrillen, rissiger Beton und durch Streusalz zerfressene Stahlträger zeigen, wie dringend eine Sanierung nötig ist. Besonders tückisch: Salzwasser, das über Jahre hinweg von oben in die Konstruktion einsickerte und Schäden verursacht hat, die nun die Standfestigkeit gefährden.

Die Stadt reagiert und das zügig. Nämlich mit einem Investitionspaket von 4,5 Millionen Euro. Neben einer komplett neuen Fahrbahndecke stehen Abdichtungsarbeiten an Wänden, Fugen und Stützen auf dem Plan. Selbst die Tunneldecke erhält von außen eine neue Schutzschicht. Den Zuschlag erhielt die erfahrene Baufirma Leonhard Weiss aus Göppingen, die sich unter 16 Bewerbern durchsetzte. Die ersten Vorbereitungen starten im Sommer 2025, und bis Ende 2026 soll der Tunnel wieder sicher befahrbar sein.

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Monatelange Dauerbaustelle Karlsruhe – mit Folgen für alle

Was das für die Karlsruher bedeutet, ist schon jetzt absehbar: Wer ab Juli 2025 mit dem Auto durch die Innenstadt pendelt, braucht gute Nerven – und mehr Zeit. Während der Bauzeit ist auch der Tunnel komplett gesperrt. Die großräumige Umleitung über Wald- und Herrenstraße dürfte für viele zur täglichen Geduldsprobe werden. Vor allem Lieferdienste und Berufspendler sind von der Sperrung betroffen, denn der Tunnel verbindet wichtige Verkehrsachsen in der City.

Hinzu kommt: Nach der baulichen Sanierung ist noch lange nicht Schluss. Die Stadt plant in einem zweiten Schritt die Erneuerung der Tunneltechnik. Neue Sensorik, modernisierte Belüftung und ein Sicherheitsupdate sollen den Tunnel auf den neuesten Stand bringen. Wer also auf ein schnelles Ende hofft, dürfte enttäuscht werden. Denn der technische Umbau hat bislang keinen festen Termin. Der Tunnel ist dabei nur ein Teil eines viel größeren Plans: Bis 2035 will Karlsruhe sein Wärmenetz klimaneutral umgestalten und die städtische Infrastruktur umfassend modernisieren. Allein im Jahr 2025 sind über 560 weitere Bauprojekte geplant. Wer also täglich mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich frühzeitig mit Alternativen befassen – oder künftig mehr Zeit für die Fahrt einplanen.