Bei einer Preisverleihung in Neuried gehen zwei Architekturpreise nach Karlsruhe. Und zwar für den Stadtbahntunnel.
Die glücklichen Gewinner des Design-Award sind drei KIT-Studenten. Sie durften den Preis entgegennehmen.
Verleihung war ein wenig anders
Am Samstagabend fand die Verleihung des zweiten badischen Architekturpreises im europäischen Forum am Rhein in Neurid im Ortnaukreis statt. Diese war ein wenig anders als andere Architekturpreise und hatte einen Hauch von Hollywood.
Die Auszeichnung wurde zum ersten Mal 2019 verliehen. Der Stifter stammt aus Bühl. Er rollte bei der Gala für die Preisträger den roten Teppich aus. So war es bereits vor drei Jahren.
Der Stifter ist selbst Architekt. Deswegen beteiligt er sich nicht am Bewerbungs- und Vergabeverfahren für die Auszeichnung. Doch er freut sich über die überaus positive Resonanz. Es wurden 181 Objekte eingereicht, das Publikum gab online 22.829 Stimmen ab, um die Sieger in sechs Kategorien zu küren. Das sind rund 2.500 Stimmen mehr als vor drei Jahren.
Zahl der Bewerbungen war geringer
2019 gab es 240 Bewerbungen. Dieses Jahr waren es nur 181. Dafür war die Qualität der eingereichten Arbeiten deutlich besser. Die Bewerbungen kommen mittlerweile aus ganz Deutschland.
Der Preis hat ein zweistufiges Verfahren mit demokratischem Ansatz. Nicht nur Architekten, sondern jeder konnte bis zum 20. Mai online Gebäude vorschlagen. Aus den 181 Einreichungen wählte eine Fachjury am 1. Juli in sechs Kategorien jeweils drei Objekte aus.
In diesem Jahr gingen zwei Preise nach Karlsruhe. Der Stadtbahntunnel mit seinen sieben Haltestellen im Untergrund nach einem Entwurf des Münchner Büros allmann wappner erhielt den Preis der Jury.
Jury ist begeistert
Ludwig Wappner ist Professor für Entwerfen und Baukonstruktion am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der 2021 eröffnete Tunnel basiert auf einem Wettbewerbserfolg von 2004. Die Jury lobt das Licht, das die Architekten in die Karlsruher „Unterwelt“ gebracht haben.
Den Design-Award, für den sich junge Gestalter bis 35 Jahre und Studenten an badischen Hochschulen bewerben konnten, erhielten drei Architekturstudierende am KIT für einen gemeinsamen Entwurf, der 2019 im Rahmen des Studiums entstanden ist