Ausschreitungen mit Hunderten Menschen in Karlsruhe verhindert

Ein Großaufgebot mit Beamten der Polizei und vom SEK (Spezialeinsatzkommando). Ein riesiges Aufgebot an Menschen und Einsatzkräften marschiert durch Karlsruhe nach einem Spiel vom KSC. Es greifen strenge Sicherheitsmaßnahmen, um Ausschreitungen mit hunderten Menschen zu verhindern.
Symbolbild Foto: Thomas Riedel

Am Wochenende drohten in Karlsruhe massive Ausschreitungen mit Hunderten Menschen. Nur dem schnellen Eingreifen der Polizei ist es zu verdanken, dass glücklicherweise nichts Schlimmeres geschah.

Die Polizei hat ganze Arbeit geleistet und konnte die drohende Eskalation gerade noch rechtzeitig entkräften. Denn fast wäre es hier zu größeren Ausschreitungen mit hunderten Menschen gekommen.

Karlsruhe im Ausnahmezustand: Eine gewaltbereite Menge zieht durch die Stadt

Es hätte ein Abend der Gewalt werden können – schließlich passiert in Deutschland alle 5 Minuten ein Verbrechen. Am vergangenen Samstag stand die Stadt Karlsruhe kurz davor, zum Schauplatz massiver Ausschreitungen mit hunderten Menschen zu werden. Dabei handelte es sich nämlich um gewaltbereite Fußballfans von Eintracht Frankfurt. Aber was hatten sie in der Fächerstadt verloren, wenn sie doch zu Gast beim SC Freiburg waren? Es stimmt, dass sie von dort auf dem Heimweg waren, doch machten viele von ihnen noch einen Halt in Karlsruhe. Was dann geschah, brachte Polizei und Stadt an die Belastungsgrenze.
Die Polizei hatte bereits am frühen Abend Hinweise erhalten: In Karlsruhe könnte es zu einer gezielten Auseinandersetzung kommen, ja, zu Ausschreitungen mit Hunderten Menschen. Der Verdacht: Teile der Frankfurter Fan-Szene wollten sich dort mit rivalisierenden Gruppen treffen – möglicherweise für eine vorbereitete Konfrontation. Karlsruhe liegt strategisch zwischen Freiburg und Frankfurt, ist gut angebunden und bietet mit Hauptbahnhof, Innenstadt und Bahnhof Durlach mehrere mögliche Schauplätze für Zusammenstöße. Genau hier setzten die Einsatzkräfte an.

Gefängnis droht: Polizei stoppt Eskalation in letzter Minute

Gegen 21:30 Uhr versammelten sich zunächst rund 30, teils vermummte Personen der sogenannten Frankfurter “Fanszene” am Hauptbahnhof. Einige zündeten Pyrotechnik, verließen das Bahnhofsgebäude in Richtung Zoologischer Garten. Doch die Polizei reagierte blitzschnell: Mit klaren Ansagen und massivem Auftreten wurden die Personen gestoppt und zurück in den Bahnhof gedrängt.

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Doch damit war der Abend noch lange nicht vorbei. Gegen 22 Uhr wurde es noch einmal richtig ernst, als weitere Ausschreitungen mit hunderten Menschen aufkeimten. Denn um diese Zeit trafen am Bahnhof Durlach nochmals ungefähr 300 Frankfurter Fans ein – offenbar koordiniert, teilweise vermummt. Zeugen berichteten sogar von Messern in der Menge. Die Gruppe marschierte in Richtung Innenstadt, es kam laut Polizei zu Bedrohungshandlungen. Erst mit vereinten Kräften der Bundes- und Landespolizei gelang es, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Die Frankfurter Fanszene gilt als leidenschaftlich, teilweise aber auch leider als problematisch. Immer wieder kommt es hier zu Vorfällen mit Gewalt, Pyrotechnik und organisiertem Auftreten. Doch trotz der angespannten Lage blieb der Bahnverkehr stabil, und es gab keine Verletzten. Allerdings hat man Sachbeschädigungen und den Missbrauch von Notfalleinrichtungen gemeldet. Glücklicherweise verhinderte die Polizei mit ihrem klaren Auftreten eine Eskalation und weitere Ausschreitungen – an denen nun einmal hunderte Menschen beteiligt gewesen wären. Jetzt prüfen die Behörden eine Anzeige wegen besonders schweren Landfriedensbruchs. Das Strafmaß greift bei Gewalttaten in Gruppen, etwa mit Waffen oder Vermummung. Es drohen mehrjährige Haftstrafen.

Karlsruhe entging nur knapp der Katastrophe – und das dank einer Polizei, die in der kritischsten Phase alles im Griff behielt. Ihr Einsatz verdient höchste Anerkennung.