Bäume schief: Nun sollen sie weg aus der Karlsruher Innenstadt

Brunnen in der Karlsruher Innenstadt
Symbolbild Foto: TMC-Fotografie

Die Bäume sind schief, deswegen müssen sie weg. Dies zumindest meint die Stadt Karlsruhe und will sie fällen.

In der Karlsruher Innenstadt tut sich so einiges. Sie wird komplett umgebaut. Die Bahnen fahren mittlerweile unterirdisch und auch sonst gibt es große Pläne. So sollen auch die schiefen Bäume weg.

Die schiefen Bäume müssen weg

Die Stadt möchte daher die 48 Platanen auf der Karlsruher Kaiserstraße fällen. Das sorgt jedoch für Protest. 2.000 Karlsruher Bürger protestieren gegen diese Aktion und sammeln Unterschriften. Damit wehren sie sich gegen die Pläne, die schiefen alten Bäume einfach zu fällen.

Die Platanen sollen für die „neue Stadt“ in der Karlsruher Einkaufstraße weichen. Als Ersatz gibt es 86 Zürgelbäume. Zwölf Platanen fällte man bereits rund um den Marktplatz. Dies passierte im Zuge der Bauarbeiten zum Stadtbahntunnel. Bei der Neugestaltung des Platzes verzichtete die Stadt auf eine neue Pflanzung von Bäumen. Grund dafür sind die Leitungen des unterirdischen Tunnels. So die Stadtverwaltung.

Protest gegen den Kahlschlag in Karlsruhe

Um einen weiteren Kahlschlag zu verhindern, bildete sich ein Protest vom Klimabündnis bis zu den Karlsruher Bürgervereinen. „Jeder Baum zählt, um ein gesundes Stadtklima für die Menschen in Karlsruhe zu erhalten.“ So ist die Meinung der Protestler.

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Der lautetste Gegner ist dabei der ehemalige Leiter des Gartenbauamts Karlsruhe. Er überlegte lange, ob er sich als ehemaliger Beschäftigter der Stadt öffentlich gegen dieses Projekt stellt, entschied sich jedoch dafür. Denn durch die Kombilösung verlor die Stadt bereits 450 Bäume. Auch bei anderen großen Bauprojekten verlor Karlsruhe viele große Bäume. Deswegen ist seine Sorge um das Stadtklima groß. „Wir können es uns bei der jetzigen Klimasituation nicht leisten, vitale Bäume zu fällen, nur weil wir meinen, ein anderes Bild kreieren zu wollen.“ So lautet seine Meinung.

Stadt hält an ihrer Planung fest

Die Platanen sollen definitiv weg. Sie haben einen Schiefwuchs, die Äste sind von einem Pilz befallen und die Wurzeln erschweren das nötige Gefälle bei starkem Regen. So sind die Argumente. Laut Ansicht der Stadtverwaltung ist die Erhaltung der Platanen innerhalb der Ziele der Neugestaltung der Kaiserstraße nicht möglich. Zudem werden ja neue Bäume gepflanzt. Und sogar mehr als ursprünglich.

Die Protestler halten diese Argumente jedoch für vorgeschoben. Zwar plant die Stadt die Pflanzung von 86 Zürgelbäumen. Doch bis diese überhaupt eine Klimawirkung entfalten, dauert es Jahrzehnte. Zudem sind die Platanen aus deren Sicht vital und gesund, es besteht aus deren Sicht kein Grund für die Fällung.