In Karlsruhe türmen sich in einigen Stadtteilen Müllberge am Straßenrand. Die Bürger beschweren sich, dass niemand ihren Abfall abholt. Doch die Stadt hat scheinbar keine andere Wahl.
In Karlsruhe türmen sich nach wie vor Müllberge auf einigen Straßen. Die Stadt hat immer noch keine Lösung für die Problematik im Stadtgebiet gefunden. Die Verantwortlichen zeigen sich unterdessen wenig kulant.
Die Bürger kennen die Regeln nicht
Seit 2024 herrscht in einigen Stadtgebieten von Karlsruhe Müll-Chaos auf den Gehwegen. Vor den Wohnhäusern türmen sich Müllberge und niemand holt sie ab. Das liegt vor allem daran, dass die Stadt, welche die Abfallwirtschaft in der Vergangenheit in Eigenverantwortung übernommen hatte, diese Aufgabe mit Beginn des Jahres 2024 an die “Betreiber Duale Systeme” (BDS) übergeben hat. Seitdem ist die Firma Knettenbrech + Gurdulic (K+G) im Auftrag der BDS in Karlsruhe unterwegs, um den Müll der Bürger einzusammeln.
Jetzt, wo es einen neuen Dienstleister gibt, fällt jedoch auf, dass die Stadt in all den Jahren sehr kulant war, wenn es um die Leerung der Tonnen ging. K&G hingegen hält sich streng an die Vorgaben. Demnach muss der einfache Zugang zu den Mülltonnen gewährleistet sein. Wenn dem nicht so ist, bleiben die Müllberge zurück. Hinzu kommt die Tatsache, dass Haushalte nicht zu wissen scheinen, welche Gegenstände als Sperrmüll gelten. So stehen neben vollen Mülltonnen oft haufenweise Elektrogeräte, Säcke mit Hausmüll und Bauabfälle, um die sich niemand kümmert.
Es gibt keine Ausnahmen
Prinzipiell können alle Einwohner im Stadtgebiet Karlsruhe den Sperrmüll zweimal im Jahr damit beauftragen, maximal vier Kubikmeter Sperrmüll abzuholen. Zusätzlich gibt es für jede Straße einen Termin, an dem Gegenstände, die nicht in den Hausmüll gehören, eingesammelt werden. Für beide Varianten gibt es jedoch eine genaue Vorgabe von Dingen, die mitgenommen werden. Alles andere lassen die Mitarbeiter stehen. Da dem Team Sauberes Karlsruhe (TSK) in letzter Zeit häufig aufgefallen ist, dass sich immer öfter Müllberge vor Wohnhäusern türmen, klären die Mitarbeiter nun erneut darüber auf, was zum Sperrmüll gehört.
So dürfen Bürger beispielsweise Möbel, Matratzen, Fahrräder, Koffer, Stehlampen und Teppiche an den Straßenrand stellen. Kleinteile, Bauabfälle, Altholz, Hausmüll, Elektrogeräte, Autoteile, Elektroschrott und Schadstoffe sind allerdings nicht erlaubt und müssen selbst entsorgt werden. Die Bewohner haben zudem die Pflicht, Teile, die stehen bleiben, umgehend nach der Sperrmüllabfuhr, spätestens jedoch am darauffolgenden Tag, ordnungsgemäß zu entsorgen und den Gehweg zu reinigen.