Ein schwerer Unfall erschüttert Karlsruhe: Eine Straßenbahn hat einen Fußgänger an einem ungesicherten Bahnübergang getroffen. Der Vorfall sorgt für Bestürzung und wirft dringende Fragen zur Sicherheit an Übergängen auf.
Am Wochenende kam es in Karlsruhe zu einem tragischen Zusammenstoß zwischen einer Straßenbahn und einem Fußgänger. Immer wieder führen solche Stellen zu schweren Unfällen – daher gewinnt die Diskussion um verbesserte Sicherheitsmaßnahmen zunehmend an Dringlichkeit.
Gefahr ohne Schranken: Hier ist es besonders riskant
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) ermittelt, dass in Karlsruhe die deutschlandweit größte Gefahr für Straßenbahnunfälle herrscht. Zwar ist diese Studie aus dem Jahr 2016 – doch bedauerlicherweise erscheint sie aktueller denn je. Denn am Samstag war es schon wieder so weit: In Karlsruhe-Hagsfeld ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem eine Straßenbahn mit einem Fußgänger kollidierte. Gegen 12:30 Uhr wurde die Person an einem unbeschrankten Bahnübergang bei der Haltestelle “Reitschulschlag” von der herannahenden Bahn erfasst und schwer verletzt. Nach der notärztlichen Versorgung vor Ort hat man die Person in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Der Unfall führte zu einer kompletten Einstellung des Bahnverkehrs auf der Strecke zwischen Hagsfeld-Reitschulschlag und Büchig. Die Linie S2 wird derzeit umgeleitet, ein Schienenersatzverkehr wurde zwischen Reitschulschlag und Blankenloch eingerichtet. Außerdem hat die Polizei die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen. Dieser Vorfall macht deutlich, wie gefährlich ungesicherte Übergänge sein können. Denn das dichte Netz der Karlsruher Straßenbahnlinien sorgt für eine hohe Anzahl von Kreuzungen und Übergängen, was das Risiko für Unfälle zwischen Straßenbahnen und Fußgängern deutlich erhöht. Besonders Bahnübergänge ohne Schranken, wie jener in Hagsfeld, gelten statistisch als besonders unfallträchtig.
Statistik zeigt Handlungsbedarf: Unfälle mit Personenschaden auf Rekordniveau
2023 hat man deutschlandweit 1.131 Straßenbahnunfälle mit Personenschaden gemeldet. Dabei gab es 26 Todesfälle und viele weitere Verletzte. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig mehr Sicherheit an solchen Stellen ist. Deshalb sollten wir auch wieder intensiver darüber sprechen. Alleine eine Nachrüstung mit Schranken könnte das Risiko für Fußgänger an Karlsruher Straßenbahn-Übergängen stark senken. Investitionen bleiben somit ein wichtiges Thema, um weitere Unfälle zu verhindern und die Sicherheit aller zu erhöhen. Der Unfall in Karlsruhe-Hagsfeld zeigt noch einmal, wie wichtig es ist, die Sicherheit an Straßenbahn-Übergängen zu verbessern – zum Schutz von Fußgängern und allen anderen.