Eigentlich war dieses Restaurant in einem charmanten Karlsruher Bezirk immer beliebt bei den Gästen – bis es auf der Ekelliste landete. Nicht nur die einstigen Stammgäste sind geschockt.
Der erste Eindruck kann täuschen. Wer das sympathisch Karlsruher Restaurant besucht hat, hätte nicht gedacht, dass es einmal auf der Ekelliste landen würde. Aber man sieht beim Essen eben auch nicht, was hinter den Kulissen geschieht.
Hinter der hübschen Fassade: Schimmel, Dreck und offene Rohwurst
Die Teller kommen liebevoll angerichtet zum Tisch, die Bedienung lächelt freundlich, es duftet nach mediterranen Kräutern. Dabei wissen die Gäste nicht, wie es in der Küche aussieht. Denn hier herrschten teils katastrophale Zustände. Bei einer unangekündigten Kontrolle entdeckten die Prüfer der Lebensmittelüberwachung erhebliche Hygienemängel. Verdreckte Arbeitsflächen, verschimmelte Lüftungsschächte – und offene Rohwurst, die ungekühlt in der Küche lag. Ein Zustand, der nicht nur ekelt, sondern auch gesundheitlich höchst bedenklich ist.
Die Konsequenz: Man hat das Karlsruher Restaurant geschlossen und auf die Ekelliste gesetzt. Hier möchte wirklich kein Gastronom vertreten sein, denn sie ist öffentlich einsehbar. So sorgt die Stadt für Transparenz bei groben Hygiene-Verstößen. Wer dort auftaucht, hat meist gravierende Mängel zu verantworten, wie das auch hier der Fall war. Noch am Tag der Kontrolle wurde dem Restaurant untersagt, Speisen herzustellen oder zu verkaufen.
Ein Skandal, der unter die Haut geht – auch für das Team
Inzwischen ist klar: Es handelte sich um das Tapas-Restaurant Pablo’s in der Ochsentorstraße im Karlsruher Stadtteil Durlach. Die Kontrolle fand am 23. April statt, die Veröffentlichung der Missstände erfolgte fast einen Monat später. Zwar konnte das Restaurant nach einem zweiten Kontrollbesuch am 24. April den Betrieb wieder aufnehmen – die Basishygiene war da bereits wiederhergestellt. Doch erst bei einer weiteren Nachkontrolle am 15. Mai waren laut Behörden alle Mängel beseitigt.
Für Gäste, die dort in den Wochen zuvor Tapas bestellt haben, dürfte der Gedanke an die Zustände im Hintergrund alles andere als appetitlich sein. Wer will schon wissen, dass sein Essen in der Nähe von Schimmel-Ventilatoren oder in dreckigen Öfen gelagert wurde? Doch natürlich war auch für das Team im Service und in der Küche der Fall ein Schock. Einige Mitarbeiter berichten laut Umfeld von Scham, Enttäuschung und Angst um ihren Arbeitsplatz. Der plötzliche Imageverlust trifft nicht nur den Betrieb, sondern auch die Menschen, die tagtäglich mit Herz bei der Sache sind. Dies zeigt jedoch: Auch bei großen Namen kann es knallen – zuletzt gab es bei einer bekannten Supermarktkette einen Skandal wegen Kotspuren.