Es gab Demonstrationen und jede Menge Einsprüche, aber es half alles nichts. Nun steht der Termin fest, an dem der Castorzug mit radioaktivem Müll auf Karlsruhe zurollt. Kaum jemand wird sich auf diesen Tag freuen.
Nur wenige wissen, dass bald ein Castorzug in Karlsruhe eintreffen wird. Es wäre auch nicht klug, das an die große Glocke zu hängen. Mögliche Protestdemonstrationen und Aktionen könnten die Folge sein.
Trotz aller Widerstände rollt der Castorzug nach Karlsruhe
Die Entscheidung, den Atommüll zurück nach Karlsruhe rollen zu lassen, ist längst gefallen. Der Müll wird nicht direkt in Karlsruhe gelagert, sondern in der Umgebung. Doch die Anwohner wollen nicht freiwillig neben dem gefährlichen Müll leben. Doch nun ist der Zug angerollt und steuert geradewegs auf sein Ziel zu. Viele verschiedene Institutionen, auch im Ausland, arbeiten zusammen, damit nichts Schlimmeres passiert. Es wäre nicht auszudenken, wenn mit dem Zug und einer so gefährlichen Fracht etwas Unvorhergesehenes passieren würde. Das möchte sich im Moment niemand vorstellen. Der Start hat auch schon längst stattgefunden.
Ankunft im Kreis Karlsruhe – Zug mit radioaktivem Müll
Am Montag schon begann der Transport des Atommülls aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Den Castorbehälter transportierte man von dort nach Valogne. Am gestrigen Dienstag hat sich der Zug mit der radioaktiven Fracht im französischen Valogne gegen 16:00 Uhr in Bewegung gesetzt. Das Ziel des Zwischenlagers ist klar: Philippsburg. Das genaue Datum und die Uhrzeit wurden aus Sicherheitsgründen lange nicht bekannt gegeben. Insgesamt 1.200 Kilometer hat der Zug nun auf der Schiene zurückzulegen, rund 15 Stunden sind für die Fahrt quer durch Frankreich eingeplant. Die Ankunft am stillgelegten Atomkraftwerk Philippsburg wird für heute erwartet.
Laut Gesetz sind die Energieversorger als Verursacher des gefährlichen Abfalls sogar verpflichtet, diesen zurückzunehmen. Man geht aber davon aus, dass es der letzte Atommülltransport ist, der in den Landkreis Karlsruhe geht. Wo genau der Zug die Grenze überqueren wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass auf der Strecke nichts weiter passiert. Dafür werden alle beteiligten Institutionen auf deutscher und französischer Seite sorgen.