Elternproteste: Immer mehr Karlsruher Schulen vor Katastrophe

Auf einer großen Straße mit Brücke im Hintergrund formieren sich tausende Menschen, die bei einer Kundgebung oder einer Demo/einem Protest zugegen sind. Sie drücken ihre Wut und ihren Missmut über die Umstände aus.
Symbolbild © imago/ZUMA Press Wire

Karlsruhe steht vor einem gewaltigen Umbruch. Deshalb gibt es immer mehr Elternproteste, die sich gegen katastrophale Zustände in den Karlsruher Schule wehren und protestieren wollen. Denn bald wird es noch bitterer.

Karlsruhe steht vor einem Umbruch in der bestehenden Schulordnung. Denn bald kommt es zu einer Änderung, die sehr viele Menschen betrifft. Deshalb formieren sich Elternproteste gegen Karlsruher Schulen und das, was dort kommen könnte.

Zwischen Umbruch und Unsicherheit an vielen Schulen

In Karlsruhe kündigt sich ein Wandel in der Grundschulbetreuung an. Das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) soll ab dem Schuljahr 2026/27 einen Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Grundschulkinder gewährleisten. Doch schon jetzt regt sich Unmut: Eltern und Träger befürchten den Verlust bewährter Hortstrukturen und kritisieren die mangelnde Einbindung in die Planungen.​ So sorgt noch vor Inkrafttreten die Umsetzung vor Ort für heftige Diskussionen und wachsendes Unbehagen.

Viele Karlsruher Familien treibt nicht etwa die Idee des Ganztagsbetriebs um, sondern die Art und Weise der Umstellung. Statt der vertrauten Horte sollen künftig modular aufgebaute Betreuungssysteme die Nachmittagsgestaltung übernehmen. Eltern kritisieren, dass sie kaum in die Planung einbezogen wurden und fürchten, dass darunter sowohl die Qualität als auch die emotionale Stabilität der Kinder leiden – denn eingespielte Bezugspersonen und gewohnte Strukturen könnten plötzlich fehlen.

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Karlsruher Schulen: Elternproteste gehen entschieden gegen Änderungen vor

In Grötzingen spitzt sich die Lage besonders zu. Dort droht ab Sommer 2025 rund 120 Grundschulkindern der Verlust ihrer gewohnten Hortbetreuung. Hintergrund sind offene Fragen zur Raumnutzung zwischen Schulleitung und Stadtjugendausschuss – ein Konflikt, der trotz kürzlich abgeschlossener Renovierungen bisher ungelöst blieb. Die Fraktionsgemeinschaft der Freien Wähler und der Wählergruppe “FÜR Karlsruhe” fordert daher eine schnelle Klärung der Zuständigkeiten und eine Übergangslösung für die betroffenen Familien. ​ Auch an der Südendschule geraten Eltern in Sorge. Hier sollen ab 2026 die neuen Betreuungsmodule des SKiBB-Systems die bisherigen Hortplätze ersetzen.

Künftig sollen Familien einzelne Nachmittagsangebote flexibel buchen können – eine Idee, die zwar mehr Gestaltungsspielraum verspricht, aber gleichzeitig Fragen zur Verlässlichkeit und personellen Kontinuität aufwirft. Speziell für berufstätige Eltern entsteht so zusätzliche Planungsunsicherheit. Der Gesamtelternbeirat Karlsruher Kindertageseinrichtungen bringt die Kritik auf den Punkt: Fehlende Transparenz, kaum Mitbestimmung und ein anhaltender Fachkräftemangel gefährden aus seiner Sicht die Qualität der künftigen Betreuung. Dabei zeigt sich schon jetzt, dass Reformen ohne frühzeitige Kommunikation und Elternbeteiligung auf Widerstand stoßen.