Energiekrise: Karlsruhe will weiter sparen bei Straßenbeleuchtung

LED-Straßenbeleuchtung in der Nacht.
Symbolbild © istockphoto/milan noga

In einigen Kommunen im Karlsruher Norden bleibt es wohl dunkel. Drastische Sparmaßnahmen drohen allen Bürgern.

Schon vor der Energiekrise haben die Gemeinden nördlich von Karlsruhe angefangen, Einsparungsmaßnahmen zu treffen. Ein smartes System sorgt jetzt für Aufsehen. Das Modell könnten sich viele Städte abschauen.

Umstellung aller Leuchtmittel im Gang

Allein durch den Einsatz von LED-Leuchten, lasse sich der Energieverbrauch um 60 Prozent senken. Zu dieser Erkenntnis ist die Pressesprecherin von Stutensee, Yvonne Bechtel, gekommen. Deshalb haben alle Gemeinden damit begonnen, die Leuchtmittel nacheinander zu wechseln. LEDs sind nicht nur umweltfreundlicher. Sie sind auch deutlich energiesparender und kostengünstiger im Betrieb.

In vielen Gemeinden nördlich von Karlsruhe sei die Umstellung bisher vollständig abgeschlossen. Nach eigenen Angaben habe man fast alle Leuchtmittel ausgetauscht. Sobald die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt ist, möchte man das eigentliche Einsparpotenzial nochmals prüfen.

Öffentliche Beleuchtung als gesetzliche Pflicht

Was die wenigsten wissen, es gibt in Deutschland eine öffentliche Beleuchtungspflicht. Nachzulesen im Paragraphen 41 im Strafgesetz von Baden-Württemberg, sind die Kommunen dazu angehalten, in der geschlossenen Ortslage ebenso wie in den Straßen und Durchfahrten für eine ordentliche Beleuchtung zu sorgen. Gemeint sind damit die Straßen, die regelmäßig in Benutzung sind.

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Inwiefern die Kommunen in der Nacht die Straßenbeleuchtung betreiben, liege in ihrer Hand. Die Gemeinde Stutensee hat sich gegen die nächtliche Abschaltung der Beleuchtung entschieden. Man möchte nachts die Verkehrssicherungspflicht wahrnehmen und umsetzen, ließ das Rathaus verlauten.

Dort bleiben die Laternen nachts an

Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen verzichtet ebenfalls auf die Abschaltung der Straßenlaternen. Michaela Senger, Mitarbeiterin im Liegenschaftsamt und Bauamt, begründet diese Entscheidung im Nachkommen der gesetzlichen Pflicht. Außerdem wolle man einen Schaden vermeiden.

Nach Aussage der Gemeinde-Verwaltung Windsheim mit Vertretung von Lisa Katrin Welzel steht man in einem regen Kontakt mit Partnern für die Betriebsführung der öffentlichen Beleuchtung. In diesem Sinne prüfe man derzeit optimale Schaltzeiten und eine Abstimmung der Schaltkreise. Eine Abschaltung der Laternen habe man zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen.

Einen anderen Weg geht die Gemeinde Weingarten. Ebenso wie in Salzbachtal bleiben in diesen Ortschaften die Laternen dunkel zwischen 20:00 Uhr und 6:00 Uhr. Doch Bürgermeister Timo Özcan, SPD, verweist darauf, dass kein Bereich in der Ortschaft vollständig im Dunkeln bleibt. Außerdem verfügen die öffentlichen Laternen über einen Dämmerungsschalter.