Entlastung: Flüchtlinge im Kreis Karlsruhe erhalten nun Bezahlkarte

Das ist die aktuelle Flüchtlingskarte, die Bezahlkarte, mit der man die Dinge des täglichen Lebens einkaufen kann. Mit der Karte geht man ganz normal in den Supermarkt, wie mit einer EC-Karte. Im Hintergrund sind die Flüchtlinge zu sehen, die jetzt ihre Karte erhalten.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Für die ersten Flüchtlinge im Kreis Karlsruhe wurde nun eine Bezahlkarte ausgegeben. Das soll die gesamte Bürokratie erleichtern und die Region entlasten. Die Karten bedeuten so etwas wie einen Neuanfang in Sachen Flüchtlingspolitik.

Statt Bargeld erhalten Flüchtlinge im Landkreis Karlsruhe künftig eine Geldkarte. Diese hat eine besondere Bedeutung und markiert so etwas wie einen Wendepunkt in der Flüchtlingspolitik. Das Projekt startet.

Bezahlkarte statt Bargeld für die Flüchtlinge in Karlsruhe

Natürlich hat diese Karte auch viele Kritiker, nicht jeder ist damit einverstanden. Manche sehen darin eine Art Bevormundung. Im Gegenzug ist es aber auch eine Möglichkeit der Entlastung. Diese Karten können ohne Probleme ausgegeben werden und nur für die Dinge des täglichen Lebens genutzt werden. Auf diese Weise schafft man eine unbürokratische und gute Hilfe für die Flüchtlinge direkt durch die bezahlte Karte, die sie schneller in der Hand haben.

Außerdem möchte man über die Karte für Flüchtlinge im Kreis Karlsruhe eine weitere große Gefahr in den Griff bekommen. Denn oftmals fließen die ersten Auszahlungen und Gelder in die Tasche der Schleuser, die Flüchtlinge illegal mit falschen Versprechungen nach Deutschland bringen. Das Vorhaben markiert einen Schritt in Richtung einer flächendeckenden Einführung der Bezahlkarte in Deutschland. Dieser erfolgt schrittweise mit dem Start ab Januar.

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Mehr Freiheiten: Zahlreiche Möglichkeiten mit der Bezahlkarte in Deutschland

Die Bezahlkarte stellt für die Flüchtlinge keinen Nachteil dar, im Gegenteil. Sie hat die gleichen Funktionen wie eine normale Visa-Debitkarte. Wenn ein Asylbewerber nach Karlsruhe kommt, Anspruch auf staatliche Unterstützung hat und 18 Jahre alt ist, bekommt er auch diese Karte. Sogar Bargeldabhebungen sind möglich, allerdings gegen eine Gebühr von 0,65 Euro. Außerdem kann man mit der Karte auch online einkaufen. An den Kassen von Netto und Rossmann sowie bei Aldi können Flüchtlinge ebenfalls Geld abheben. Ausgenommen sind Funktionen wie der Geldtransfer ins Ausland.

Nach Auskunft der Bundesregierung ist die Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes bereits im Mai in Kraft getreten. Da ist es höchste Zeit, dass nun auch die Geldkarte umgesetzt wird. Der Bundesrat hat diese Karte in den Leistungsumfang aufgenommen und gleichzeitig ihre Funktionen etwas flexibler gestaltet. Wie letztlich die einzelnen Bundesländer, darunter auch Baden-Württemberg, die Karte ausgeben und handhaben, bleibt ihnen überlassen.