Die ersten Faschingsumzüge sind bereits abgesagt, andere könnten nur mit 2G-Regeln stattfinden, doch was passiert in Karlsruhe?
Von der Corona-Pandemie, der in Baden-Württemberg ausgerufenen Warnstufe und steigenden Zahlen lassen sich viele Narren hierzulande bislang nicht abschrecken.
«Wir planen! Abgesagt ist leicht», sagte der Präsident der Karlsruher Fastnacht, Michael Maier, der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn wir jetzt schon resignieren, brauchen wir gar keine Fastnacht mehr machen.» Zum Auftakt in die «fünfte Jahreszeit» am Donnerstag ist um 11.11 Uhr ein Treffen im kleinen Kreis am Narrenbrunnen geplant, ab 16.33 Uhr soll es dann auf dem Marktplatz Programm geben. Wegen verschärfter Corona-Regeln werde das Gelände nach Absprache mit dem Ordnungsamt umzäunt, Sicherheitsleute kontrollierten die 3G-Nachweise.
«Man kann ja alles machen, wenn man sich an die Regeln hält», sagte Maier. «Und
wer als Passant daran vorbeimarschiert: Das ist Lebensrisiko.» Nur eines störe: «Es sieht ziemlich blöd aus, wenn man mit Maske lacht.» Dass in Baden-Württemberg seit einigen Tagen die sogenannte Warnstufe gilt und bei steigenden Patientenzahlen auf den Intensivstationen auch die Alarmstufe mit noch höheren Vorgaben immer näher rückt, stoppt die Narren noch lange nicht. Die meisten hätten mit 2G geplant, sagte Jürgen Lesmeister, Präsident der Vereinigung badisch-pfälzischer Karnevalvereine. Die badisch-pfälzische Region wird in der «fünften Jahreszeit» zum regelrechten Schmelztiegel: Hier mischen sich alemannische und rheinische Fasnachtstraditionen. Durch Baden-Württemberg verläuft während der närrischen Saison eine unsichtbare Grenze: Im Norden wird Karneval gefeiert und zur Musik der Mottowagen geschunkelt, im Süden wird die schwäbisch-alemannische Fastnacht ganz traditionell mit Häs (Kostüm), Larve (Maske) sowie Narrensprung begangen und bewahrt. Diese beginnt aber erst am 6. Januar, Dreikönig. Daher wird das Publikum im Südwesten – anders als in den Hochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz – am Donnerstag wohl nicht allzu viel vom Start der «fünften Jahreszeit» mitbekommen. /dpa