Mitten in der Nacht erschüttern Sprengsätze eine Stadt im Kreis Karlsruhe. Die Täter konnten fliehen und hinterlassen einen immensen Schaden sowie ein völlig verwüstetes Gebäude. Die Polizei bittet um Hinweise.
In den frühen Morgenstunden detonierten Sprengsätze im Kreis Karlsruhe. In einem kleinen Ort richteten Unbekannte in einem Wohnhaus eine riesige Zerstörung an. Die Behörden stehen vor einem Trümmerfeld und die Täter sind auf freiem Fuß.
Tat mit brachialer Gewalt – die Gemeinde steht unter Schock
Während Knittlingen ohnehin schon von der Finanzkrise des Karlsruher Kreises befallen ist, erschüttern nun noch Sprengsätze die kleine Stadt. In den frühen Morgenstunden des Vatertags wurde hier ein Geldautomat gesprengt. Zurück bleibt ein beschädigtes Wohnhaus – und viele Fragen. Gegen 3:42 Uhr am Donnerstagmorgen riss eine heftige Detonation die Menschen hier aus dem Schlaf. Kurz darauf folgte eine zweite Explosion. Ziel der Attacke: ein Geldautomat in der Sparkassenfiliale an der Stuttgarter Straße – im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Die Täter haben den Automaten regelrecht herausgesprengt, der Schaden geht in die Hunderttausende.
Am Morgen zeigte sich das ganze Ausmaß: Fensterscheiben sind zerborsten, Trümmer liegen verstreut auf dem Gehweg, die Fassade des Gebäudes ist massiv beschädigt. Für die Anwohner ist die Tat ein erneuter Schock, war die Stadt in der Vergangenheit doch bereits mehrfach von Gewaltverbrechen betroffen. Dass nun auch Sprengsätze im Kreis Karlsruhe eingesetzt werden, lässt viele Menschen fassungslos zurück. Die Polizei spricht von bislang unbekannten Tätern, die sich nach der Tat rasch vom Tatort entfernt haben. Ersten Erkenntnissen zufolge verluden sie den gesprengten Automaten in einen Transporter und flohen in Richtung der Autobahnauffahrt Bruchsal. Ob man sie dabei beobachtet oder auf Video aufgezeichnet hat, ist derzeit unklar.
Zerstörung für Bargeld – Täter riskieren Leben
Zahlreiche Gerüchte über den Ablauf der Tat kursieren in der Stadt – von mehreren Tätern bis hin zu angeblichen Festnahmen. Die Polizei bittet jedoch um Zurückhaltung bei Spekulationen. Fest steht: Die Täter sind noch auf der Flucht. Wer Hinweise zur Tat geben kann, soll sich unter der Nummer 07231/186-4444 an die Polizei wenden.
Trotz der gewaltigen Explosion bleibt das Wohnhaus laut Polizei weiterhin bewohnbar. Verletzt wurde niemand, was ein glücklicher Umstand ist, denn die Schäden im Inneren des Gebäudes sind erheblich. Den Sachschaden beziffert man derzeit auf rund 700.000 Euro. Sprengungen wie in Knittlingen häufen sich im Südwesten Deutschlands. Laut Innenministerium ist die Zahl der Geldautomatensprengungen in Baden-Württemberg zuletzt gestiegen. Zudem setzen Täter verstärkt auf sogenannten Festsprengstoff – ein gefährlicher Trend, der zu immer größeren Zerstörungen führt.