Fast 100 Euro erreicht: Parken in Karlsruhe wird immer teurer

Eine Hand hält vor einem Parkautomaten ein Parkticket hoch. Im Hintergrund stehen parkende Autos auf dem Parkplatz. In Karlsruhe wird das Parken immer teurer.
Symbolbild © imago/Rolf Poss

Die Gebühren steigen. In Karlsruhe wird es immer teurer, sein Auto zu parken. Das wird umso deutlicher, wenn man die Stadt mit anderen Orten vergleicht. Bei den Bürgern herrscht Frust.

Karlsruhe gehört zu den teuersten Städten der Region, wenn es ums Parken geht – und es wird immer teurer. Wer sein Auto in der Innenstadt abstellt, zahlt mittlerweile bis zu vier Euro pro Stunde.

Karlsruhe verlangt doppelt so viel wie Pforzheim und Co.

Einleitend zeigt ein Blick auf die Region, wie stark die Preisunterschiede beim Parken ausfallen können. Monatskarten für Anwohner kosten in Karlsruhe rund 180 Euro – fast 100 Euro mehr als in benachbarten Städten wie Pforzheim oder Baden-Baden. Für viele Autofahrer wird das Parken damit zu einem kostspieligen Alltagsproblem. Die Debatte über die steigenden Gebühren führt auch regelmäßig zu kontroversen Diskussionen im Gemeinderat. Kritiker finden, dass es dem gesunden Menschenverstand widerspreche, dass Parken in Karlsruhe immer teurer wird. Befürworter hingegen betonen, dass es kein Grundrecht auf günstige Parkplätze gebe. Letztlich entschied man sich im Januar 2021 mit 24 zu 18 Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür, die Gebühren für das Kurzzeitparken deutlich zu erhöhen – was nahezu einer Verdopplung gleichkam.

Heute kostet das Parken auf den rund 1.000 Parkplätzen mit Parkscheinautomaten in der Innenstadt (sogenannte “Tarifzone 1”) vier Euro pro Stunde – mit einer Höchstparkdauer von nur einer Stunde. In weiteren 2.300 Parkplätzen der “Tarifzone 2” zahlen Autofahrer zwei Euro pro Stunde. Die Einnahmen aus diesen Parkautomaten fließen in die Stadtkasse: Gut fünf Millionen Euro wurden im letzten Jahr eingenommen – Tendenz steigend, weil das Parken in Karlsruhe wohl noch teurer werden wird. Doch im regionalen Vergleich zeigt sich die Stadt ohnehin schon als echter Spitzenreiter. Während die Parkgebühren in Pforzheim bei zwei Euro pro Stunde im Zentrum liegen und in Baden-Baden zwischen 1 und 2,50 Euro variieren, verlangt Karlsruhe teils das Doppelte.

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Parkhäuser sind kaum günstiger – und oft sogar teurer

Auch bei den Anwohnerparkgebühren zahlt man in Karlsruhe mit 180 Euro pro Jahr deutlich mehr als in Pforzheim (30,70 Euro) oder Baden-Baden (90 Euro, bald 120 Euro ab 2026). Neben den Parkautomaten sind die Parkhäuser in Karlsruhe ein weiterer Kostenfaktor für Autofahrer. Die Preise variieren stark. Das Parkhaus am Kronenplatz ist mit einem Euro pro Stunde am günstigsten, das Parkhaus der Postgalerie mit 2,30 Euro pro 45 Minuten das teuerste. Eine Stunde Parken kostet dort also 4,60 Euro und ist damit teurer als auf vielen städtischen Parkplätzen. In Bruchsal und Bretten liegen die Kosten für eine Stunde Parken bei 50 Cent bis maximal 1,20 Euro.

Kurzum: Karlsruhe ist die teuerste Stadt in der Region, wenn es um das Parken geht – und soll noch teurer werden. Die Diskussion bleibt in jedem Fall ein heißes Thema. Am besten steigt man gleich auf ein E-Auto um, denn diese parken nun kostenlos.