Fast 20.000: Eine der größten Demos wird in Karlsruhe erwartet

Viele Menschen laufen in einem Umzug mit Regenbogenflagge auf dem Christopher Street Day durch die Straßen, um für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transpersonen zu demonstrieren. Der CSD ist eine der größten Demos des Landes.
Symbolbild © imago/Martin Müller

Fast 20.000 Menschen erwartet man an diesem Wochenende in Karlsruhe. Es wird wohl eine der größten Demos der Stadtgeschichte und gleichzeitig eine laute, bunte Party werden.

Die Fächerstadt setzt ein starkes Zeichen, das niemand übersehen kann. Denn man rechnet heute mit knapp 20.000 Teilnehmern – auf einer der größten Demos, die Karlsruhe je gesehen hat.

Karlsruhe wird bunt – Tausende feiern Vielfalt und Sichtbarkeit

Heute wird es richtig bunt: Zum Christopher Street Day (CSD) erwarten die Veranstalter rund 18.000 Menschen – eine der größten Demos der Stadt. Unter dem Motto “Nie wieder still” setzen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und nicht-binäre Menschen ein klares Zeichen für Gleichberechtigung und Vielfalt. Die Demo startet um 13 Uhr am Rondellplatz. Anschließend wird auf dem Marktplatz ein Familienfest mit Bühne, Infoständen, Essen und Thementalks gefeiert. Insgesamt haben sich 36 Gruppen zur Teilnahme angemeldet, begleitet von acht Fahrzeugen – darunter Autos und Lkw. Das Fest ist ein bunter Treffpunkt für alle Generationen der queeren Community.

Was bei der ganzen Party manchmal ein wenig in Vergessenheit gerät: Der CSD erinnert an den Stonewall-Aufstand vom 28. Juni 1969 in New York. Damals wehrten sich vor allem Dragqueens und transsexuelle Menschen afroamerikanischer und lateinamerikanischer Herkunft gegen gewalttätige Polizeirazzien. Diese mutige Gegenwehr führte zu tagelangen Straßenkämpfen und gilt als Geburtsstunde der internationalen LGBTQIA+-Bewegung. Seitdem protestieren Menschen weltweit jedes Jahr im Sommer mit Demonstrationen und Paraden für die Rechte queerer Personen. Und auch für Karlsruhe bedeutet das eine der größten Demos überhaupt.

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Vom Aufstand zur Bewegung – der Ursprung einer weltweiten Tradition

Wir sehen: Die Stadt steht fest hinter der Bewegung und macht deutlich, dass Vielfalt und Toleranz wichtig sind – gerade in Zeiten, in denen rechte Tendenzen steigen. Obwohl die Polizei präsent ist, sind in Karlsruhe keine Gegenproteste geplant. In anderen Städten wie Pforzheim ist das anders – dort kam es zu angemeldeten Demonstrationen rechter Gruppen.

Karlsruhe setzt mit diesem großen Event ein starkes Zeichen: für Sichtbarkeit, Respekt und gegen Diskriminierung. Es ist ein buntes Fest der Gemeinschaft und ein wichtiger Schritt für mehr Gleichberechtigung.