Freie Bahn: Wildtiere werden in Karlsruhe in Wäldern freigelassen

Männer und Frauen wandern einen wunderschönen Weg mitten im Wald entlang. Der Wanderweg im Naturschutzgebiet ist von Bäumen und vielen Tieren und Blumen umgeben.
Symbolbild © imago// Schöning

Bald ist es so weit: In Karlsruhe werden seltene Wildtiere im Wald freigelassen. Wer in der Region wohnt, braucht jedoch keine Angst vor den Tieren zu haben.

Einige Wildtiere werden die deutschen Zooanlagen noch dieses Jahr verlassen, um in den Wald bei Karlsruhe zu ziehen. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange.

Es ist riesengroß und bietet genug Platz

Kaum jemand weiß, dass es früher auch in Deutschland Raubkatzen gab. Tatsächlich bevölkerten Luchse damals ganz Europa. Dadurch, dass die Menschen immer mehr Wälder für sich erschlossen, nahm der Bestand jedoch so rasant ab, dass die Tiere bereits im 19. Jahrhundert fast vollkommen ausgerottet waren. Doch es gibt nach wie vor genug Waldgebiete, in denen sich die Katzen wohlfühlen können, weshalb es zahlreiche Wiederansiedlungsprojekte gibt, die sich um den Luchs drehen und seine Population schützen wollen.

Aktuell gehen Experten davon aus, dass insgesamt wieder knapp 135 ausgewachsene Luchse in den deutschen Wäldern unterwegs sind (Stand 2021). Dieses Jahr sollen es ein paar mehr werden. Denn der Plan ist es, junge Wildtiere in Karlsruhe wieder an die Natur zu gewöhnen. Hintergrund ist die Tatsache, dass etliche Zoos in Deutschland aktuell aktiv Luchse züchten.

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Wie in freier Wildbahn

Die Jungtiere sollen ihr Leben jedoch nicht in den relativ kleinen Zoogehegen verbringen. Stattdessen wollen die Experten die in Zoos geborenen Wildkatzen im Karlsruher Oberwald auswildern. Denn hier entsteht aktuell ein großes Gehege mit insgesamt 5.000 Quadratmetern Fläche für die Tiere. Die ersten Wildtiere sollen bereits im Frühjahr 2025 einziehen und dort möglichst naturnah aufwachsen.

In diesem Zuge wird das große Gehege mit vielen Ast- und Blätterhaufen ausgestattet, damit sich die jungen Bewohner bald pudelwohl dort fühlen können. Langfristig sollen die Luchse dann von Karlsruhe aus in ganz Europa ausgewildert werden, um den Bestand zu erhöhen und die Art zu schützen. Wer in der Nähe des neuen Geheges wohnt, muss jedoch keine Sorge um seine Sicherheit haben. Denn die scheuen Tiere sollen möglichst ungestört aufwachsen und werden strikt von Menschen ferngehalten. So ist die Fläche durch einen drei Meter hohen Elektrozaun vom Rest des Waldes abgetrennt. Ein weiterer Zaun sorgt dafür, dass Menschen nicht näher als fünfzig Meter an das Gehege herankommen.