Hunderte nahmen an einer Großdemo in Karlsruhe teil. Anlass war die Entlassung von Mitarbeitern wegen zu vieler Krankheitstage.
Die Gewerkschaft verdi hat zu einer Großdemo in Karlsruhe aufgerufen und Hunderte kamen. Zuvor waren zwei Mitarbeiter eines großen Konzerns wegen zu vieler Krankheitstage entlassen worden. Die Belegschaft will das nicht länger hinnehmen und geht auf die Straße. Sie zeigt damit ihre Solidarität für die betroffenen Mitarbeiter.
Hunderte kommen auf Großdemo in Karlsruhe
Es gibt eine aktuelle Pressemitteilung der Gewerkschaft verdi. Nach offiziellen Angaben wurde einem Ehepaar gekündigt. Sie sollen zu viele Krankheitstage gehabt haben. Das Ehepaar arbeitet seit mehr als zehn Jahren für den dm-Konzern. Sie arbeiten im Verteilzentrum in Waghäusel und haben drei Kinder. Die beiden erhielten von dm die Kündigung, weil sie angeblich zu viele Krankheitstage hatten. Das Ehepaar wollte sich das nicht gefallen lassen und zog vor das Arbeitsgericht. Am Freitagvormittag fand die Verhandlung statt.
Kündigung existenzbedrohend für zwei Mitarbeiter
Nun kann sich jeder vorstellen, dass eine Kündigung für beide Elternteile existenzbedrohend ist. Hier habe der Arbeitgeber eindeutig seine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern vernachlässigt, heißt es vonseiten der Gewerkschaft. Und deshalb organisierte sie eine große Solidaritätskundgebung in Karlsruhe. Über 150 Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben, unter anderem auch aus dem dm-Verteilzentrum, fanden sich hierzu am Freitag, den 27. Oktober, zwischen 8 und 11 Uhr in Karlsruhe ein.
Kündigung für unwirksam erklärt
Laut verdi sollen in den letzten Monaten mehrere Beschäftigte krankheitsbedingt gekündigt worden sein. Deshalb hätten sich bereits mehrere Beschäftigte bei der Gewerkschaft gemeldet, die Angst hätten, sich überhaupt krankzumelden. Sie würden deshalb auch krank zur Arbeit gehen. Es geht also vor allem um die Frage, wie man sich Mitarbeitern gegenüber im Krankheitsfall fürsorglich verhält und wie man mit Krankheitstagen umgeht. Inzwischen hat das Arbeitsgericht Karlsruhe die Kündigung des Ehepaars für unwirksam erklärt. Zuvor hatte es einen Vergleichsvorschlag gegeben, der jedoch zwischen beiden Parteien scheiterte. Die Gewerkschaft will diesen und andere Kündigungsfälle weiter beobachten.
