Diese Entscheidung sorgt aktuell für hitzige Diskussionen – denn eine Stadt erhöht Eintrittspreise für Schwimmbäder. Was für viele einst ein erschwinglicher Freizeitspaß war, wird nun zum kostspieligen Vergnügen.
Eine Stadt südlich von Karlsruhe erhöht jetzt die Eintrittspreise für Schwimmbäder. Familien, Jugendliche und ältere Menschen fragen sich, ob sie sich das überhaupt noch leisten können.
Freizeitspaß adé: Explodierende Preise machen Schwimmbäder zum Luxus
Dass eine Stadtverwaltung so deutlich an der Preisschraube dreht, sorgt für Unverständnis. Denn wer hier regelmäßig schwimmen gehen möchte, muss künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Stadt südlich von Karlsruhe erhöht nämlich die Eintrittspreise für ihre Schwimmbäder – und trifft damit ausgerechnet jene, die rausgehen und sich sportlich betätigen wollen. Die Preiserhöhungen geschehen dabei aber nicht aus Willkür, sondern weil man unter erheblichem finanziellem Druck steht. Dass man nun unter anderem so viel mehr Geld fürs Schwimmen verlangt, ist Teil eines umfangreichen Sparpakets. Denn die Stadt Baden-Baden ist massiv verschuldet.
Ein Sparpaket in Höhe von 21,3 Millionen Euro soll die Stadt wieder auf einen stabilen Kurs bringen – die Folgen sind jedoch deutlich spürbar. Die geplanten Einschnitte reichen von Personalabbau über steigende Gebühren bis hin zur Schließung ganzer Einrichtungen. Am 23. Juni wird der Gemeinderat über das umfangreiche Maßnahmenpaket beraten. Bereits jetzt gilt in der Stadt eine Haushaltssperre – ebenso wie im benachbarten Karlsruhe. Besonders spürbar sind die Einschnitte im Kulturbereich, bei Personal und im öffentlichen Nahverkehr. Die Schwimmbäder bleiben zwar geöffnet, müssen aber mit eingeschränkten Öffnungszeiten auskommen. Gleichzeitig werden die Eintrittspreise für Schwimmbäder um bis zu 20 Prozent erhöht. Erwachsene zahlen künftig statt 4 Euro bis zu 4,80 Euro, bei Ermäßigungen steigen die Preise ebenfalls deutlich. Mit solchen Maßnahmen versucht die Stadt, ihre angespannte Finanzlage zu verbessern. Auch im ÖPNV stehen Kürzungen an, mehrere Buslinien sollen gestrichen werden.
Krise: Stadt spart am Personal, Bürger bluten bei den Steuern
Zudem streicht die Stadtverwaltung rigoros Stellen: Rund 90 Positionen bleiben unbesetzt, Dezernate werden zusammengelegt – das spart Geld, aber sorgt auch für weniger Service und längere Wartezeiten für die Bürger. Die Beteiligung am Klinikum Mittelbaden soll deutlich reduziert werden, um Millionen einzusparen. Gleichzeitig müssen die Stadtwerke ihre wachsenden Verluste künftig allein stemmen. Die Folgen spüren die Menschen schon jetzt: Wassergebühren steigen, und auch die Preise für die Merkur-Bergbahn klettern nach oben.
Um die klamme Kasse zu füllen, hebt die Stadt die Gewerbesteuer und Grundsteuer an. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt das Geld knapp. Baden-Baden steht am Scheideweg – wie viele andere Kommunen auch, die sich mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert sehen. Ob die Stadt diesen harten Kurs durchhalten kann, bleibt ungewiss. Klar ist: Die Zeit zum Handeln wird immer knapper.