Bald soll ein neues Giga-Kraftwerk mitten in Karlsruhe entstehen. Das dafür verantwortliche Unternehmen verbindet damit große Hoffnung, doch die Aktivisten sind schon jetzt ganz klar dagegen.
Aktivisten kritisieren das geplante Giga-Kraftwerk in Karlsruhe hart. Jetzt versuchen sie, den Bau abzuwenden.
Schon nächstes Jahr soll es losgehen
Der Klimawandel ist in vollem Gange, und Kraftwerke leisten einen großen Beitrag dazu. Besonders Kohlekraftwerke stoßen extrem viel Kohlendioxid aus und treiben den Treibhauseffekt damit massiv voran. Genau deshalb hatte die Regierung bereits beschlossen, alle Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2038 stillzulegen. Stattdessen sollen während der Energiewende jedoch Gaskraftwerke eingesetzt werden, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. So plant das Energieversorgungsunternehmen EnBW jetzt genau so ein Giga-Kraftwerk mitten in Karlsruhe. Konkret geht es dabei um ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, welches am Rheinhafen entstehen soll.
Hier stehen bereits ein Kohle- und ein Gaskraftwerk. Allerdings arbeiten die beiden schon lange im Reservebetrieb. Außerdem befindet sich hier das nach wie vor aktive Kohlekraftwerk RDK8. Planmäßig wollen die Verantwortlichen es bis 2028 betreiben und dann durch das neue Rheinhafendampfkraftwerk RDK9 ersetzen. Die EnBW geht davon aus, dass die neue Anlage dann bis zu 850 Megawatt netto produzieren soll. In puncto Umwelt machen sich die Verantwortlichen offenbar keine Sorgen. Denn sie haben bereits öffentlich erklärt, dass das Kraftwerk in Zukunft mit klimaneutralem Wasserstoff betrieben werden soll.
Die Umwelt wird weiter darunter leiden
Klima-Aktivisten kritisieren die Pläne des neuen Giga-Kraftwerkes in Karlsruhe jedoch massiv. Das Klimabündnis-Karlsruhe behauptet, dass das Werk keinesfalls aus erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Von Klimaneutralität kann ihrer Meinung nach nicht die Rede sein.
Dabei begründen die Gegner sich vor allem auf der Tatsache, dass der als klimaneutral bekannte blaue Wasserstoff verwendet werden soll. Dieser wird aus fossilen Energiequellen gewonnen und genießt trotzdem einen guten Ruf. Das liegt vor allem daran, dass der aus Erdgas gewonnene Stoff sich im Boden anreichert und nicht in die Atmosphäre gelangt. Inwiefern das jedoch so bleibt, weiß zum heutigen Zeitpunkt niemand. Zudem weist das Bündnis darauf hin, dass die EnBW abwarten soll, bis die neue Bundesregierung ihre Energiepläne verkündet hat. Der Hauptausschuss des Gemeinderats Karlsruhe entscheidet Ende April, ob der Bau 2026 starten wird.