Groß: Wassersolaranlage entsteht bei Kult-Strandbad bei Karlsruhe

Eine große Solaranlage schwimmt auf der Wasseroberfläche von einem See, auf den die Sonne scheint. So eine Wassersolaranlage entsteht nun in der Nähe von Karlsruhe.
Symbolbild © IMAGO/Daniel Kubirski

Die neue Wassersolaranlage bei Karlsruhe soll auf einem Baggersee entstehen. Doch die Stadtwerke und Stadt stehen vor großen Herausforderungen – von den Sorgen der Badegäste ganz zu schweigen!

Die Kultbad-Besucher fürchten, dass der Badebetrieb jetzt leiden wird. Währenddessen planen die Stadt und die Stadtwerke bei Karlsruhe gemeinsam die folgende große Wassersolaranlage. Nun soll sie schon im nächsten Jahr fertig sein!

Solarpanels statt Sandburgen: Die Pläne sorgen für Wirbel

Die beeindruckende Wassersolaranlage, die bei Karlsruhe entstehen soll, wird, wenn sie fertig ist, auf 3,4 Hektar Fläche installiert. Das entspricht fast fünf Fußballfeldern und deckt etwa 3,8 Prozent der gesamten Seefläche des Kühlsees bei Baden-Baden-Sandweier. Da sich hier auch das kultige Strandbad Sandweier befindet, fürchten die jahrelangen Gäste jetzt um ihren Stammplatz. Zu Recht? Wird das ambitionierte Großprojekt den traditionellen und beliebten Badebetrieb etwa beeinträchtigen?

Der Bau einer so großen Wassersolaranlage bei Karlsruhe ist nicht ohne Herausforderungen. Die Planungen zogen sich über mehrere Jahre, immer wieder musste man umfangreiche Umweltgutachten erstellen. Auch die lange Lieferzeit der Solarpanels verzögerte den Baubeginn. Vor allem aber beobachten Experten genau, wie sich die Anlage auf die Flora und Fauna im See auswirkt – gerade in der unmittelbaren Umgebung der Solarpanels. Betreiber sind Erdgas Südwest, die Stadtwerke Baden-Baden sowie die Firma Eugen Kühl und Söhne (EKS). Den größeren Teil des Stroms will man dann direkt an ein benachbartes Kieswerk liefern, während der kleinere Anteil ins öffentliche Netz eingespeist wird.

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Natur, Netz und Nervosität – Was die neue Anlage alles beeinflusst

Viele Badegäste sorgen sich aber, dass die neue Anlage das Karibikfeeling am Strand beeinträchtigen könnte. Die Sicht auf den Baggersee und die Freizeitqualität könnten leiden, befürchten sie. Die Stadtwerke und die Stadt behaupten jedoch, dass sie sich dieser Sorgen bewusst sind.

Tatsächlich ist die geplante Wassersolaranlage bei Karlsruhe noch nicht einmal die größte ihrer Art. In Bad Schönborn, ebenfalls in Baden-Württemberg, ging 2024 die bundesweit größte schwimmende PV-Anlage mit rund acht Hektar Fläche in Betrieb. Dennoch gilt auch das Projekt am Kühlsee als Meilenstein für nachhaltige Energiegewinnung im Südwesten.

Letzten Endes soll der Bau der Wassersolaranlage bei Karlsruhe gerade mal drei Monate dauern. Die Panels werden in Reihen verankert und schwimmen auf dem Wasser – vergleichsweise unkompliziert in der Umsetzung. Nach Fertigstellung wird die Anlage jährlich so viel Strom erzeugen, dass rechnerisch rund 500 Haushalte versorgt werden können. Gleichzeitig spart man mehr als 700 Tonnen CO₂ ein.

Zum Schluss kommt aber noch die erlösende Entwarnung für alle Badegäste: Die Solaranlage wird den beliebten Badebetrieb kaum spürbar beeinflussen. Das Karibikfeeling in Sandweier soll trotz des Großprojekts erhalten bleiben. Wir wünschen frohes Planschen.